Die Konstanz von Salzburg ist beeindruckend.

Foto: APA/Eggenberger

In der Liga enteilt man wieder einmal der Konkurrenz.

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Wolfsberg – Red Bull Salzburg ist in der Fußball-Bundesliga nicht zu stoppen. Der Serienmeister setzte sich am Samstag beim WAC mit 2:0 (1:0) durch und beendete damit auch die neunte Partie siegreich. Damit glückte für die Truppe von Chefcoach Matthias Jaissle auch die Generalprobe für das Champions-League-Heimspiel gegen Frankreichs Meister Lille am Mittwoch. Dabei wollen die "Bullen" auch im 15. Pflichtspiel in dieser Saison ungeschlagen bleiben.

13 von 14 Partien wurden bisher gewonnen. Für den Erfolg am Samstag zum Auftakt der 9. Runde waren Jerome Onguene (15.) und Noah Okafor (51.) verantwortlich. Salzburg jubelte damit nach dem souveränen Cup-Aufstieg ins Achtelfinale gegen Kalsdorf zum zweiten Mal in dieser Woche. Auch die Klagenfurter hatten die Cup-Hürde Siegendorf gemeistert, in der Liga setzten sie allerdings ihren Negativtrend fort. Nach dem 1:3 gegen Hartberg und dem nach einer 3:0-Führung bitteren 3:3 in Ried schaute aus den jüngsten drei Partien nur ein Punkt heraus. Das auch, da David Gugganig in der 44. Minute ausgeschlossen wurde.

Keine Probleme in der Verteidigung

Durch die Ausfälle von Kamil Piatkowski, Oumar Solet, Albert Vallci und Maximilian Wöber hatten die Salzburger in der Innenverteidigung einen personellen Engpass. Negativ wirkte sich das nicht aus. Ausgerechnet der erstmals in dieser Saison in der Startelf stehende Onguene brachte die Gäste in Front, traf vom Fünfer nach einem Sucic-Eckball per Kopf. Der für den nicht fitten Jonathan Scherzer links in die WAC-Abwehr gerückte Luka Lochoshvili war nicht eng genug dran am 23-Jährigen aus Kamerun.

Die frühe Führung spielte den Gästen in die Karten, sie konnten sich darauf konzentrieren, die Spielkontrolle zu halten, mit der gleichzeitigen Möglichkeit, Kräfte für den zweiten Auftritt in der "Königsklasse" kommende Woche zu sparen. Die Kärntner waren im Spiel nach vorne zwar bemüht, wurden aber nur einmal richtig gefährlich. Bei einem Stangenschuss von Thorsten Röcher (32.) fehlte den Gastgebern das nötige Glück im Abschluss. Noch bitterer wurde es kurz vor dem Pausenpfiff. Gugganig sah nach zwei Fouls innerhalb von drei Minuten zurecht die Gelb-Rote Karte.

Chancenloser WAC

WAC-Trainer Robin Dutt setzte in der Folge auf den zurückgerückten Mario Leitgeb als Innenverteidiger. Der hatte nach dem Seitenwechsel mit seinen Kollegen viel Arbeit, da das Geschehen den erwarteten Verlauf nahm. Salzburg gab klar den Ton an. Kofler konnte sich bei einem von Amar Dedic abgefälschten Kristensen-Schuss noch auszeichnen (47.). Vier Minuten später war der 34-jährige Schlussmann aber geschlagen. Bei einem von Dominik Baumgartner noch abgefälschten Okafor-Abschluss war er machtlos.

Danach hätte der Auswärtssieg noch höher ausfallen müssen. Bei einer Doppelchance scheiterte aber zuerst Benjamin Sesko an Kofler, dann rettete Lochoshvili bei Capaldos Nachschuss in höchster Not auf der Linie (85.). Die Kärntner versuchten im Finish trotz der Unterzahl noch Akzente nach vor zu setzen, blieben aber im Abschluss glücklos. Ein Schuss von Salzburg-Leihgabe Dedic ging drüber (86.), zudem verfehlte Baumgartner einen Vizinger-Freistoß in bester Position (90.). (APA, red, 25.9.2021)

Fußball-Bundesliga (9. Runde):

WAC – Red Bull Salzburg 0:2 (0:1). Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 3.045 Zuschauer, SR Spurny.

Tore:

0:1 (15.) Onguene

0:2 (51.) Okafor

WAC: Kofler – Dedic, Baumgartner, D. Gugganig, Lochoshvili – Peretz (46. Stratznig), Leitgeb, Liendl (59. Dieng), Taferner – Röcher, Baribo (77. Vizinger)

Salzburg: Köhn – Kristensen, Onguene, Bernardo, Ulmer (92. Guindo) – Sucic (65. Capaldo), Camara, Aaronson (92. Bernede), Seiwald – Okafor (77. Adamu), Adeyemi (65. Sesko)

Gelb-Rote Karte: D. Gugganig (44./Foul)

Gelbe Karten: Keine bzw. Bernardo, Camara

Stimmen:

Robin Dutt (WAC-Trainer): "In den ersten zehn Minuten sind wir fast erwartungsgemäß unter Druck gekommen, da hat Salzburg gleich die tiefen Läufe gesucht. Dann finde ich, dass wir das hohe Pressing viel besser an den Mann gebracht haben. Wir haben gut Druck ausgeübt und es auch mutig gemacht. Das Gegentor aus einer Standardsituation ist in einem Zeitraum gefallen, wo ich den Eindruck hatte, wir finden jetzt auch selber eine Chance nach vorne vor. Das haben wir danach auch gemacht, es war eine sehr schöne Kombination, die 'Röchi' an den Pfosten gesetzt hat. Die zweite Halbzeit ist durch den Ausschluss ein bisschen anders gelaufen. Es war ein verdienter Sieg für Salzburg, ich will aber mit der Mannschaft nicht so hart ins Gericht gehen, weil ich den Willen und die Disziplin gesehen habe, sich gegen die Niederlage zu stemmen. Und zum Schluss sind wir auch noch zu eineinhalb Chancen gekommen."

Matthias Jaissle (Salzburg-Trainer): "Wir haben unsere Pflicht erfüllt gegen eine Mannschaft, die stark unterwegs ist. Wir wussten auf jeden Fall, dass es kein Selbstläufer wird, wir alles auf den Platz bringen müssen. Die Anfangsphase war dementsprechend richtig gut. Dann ist der WAC ein bisschen am Drücker gewesen. Unter dem Strich war es ein verdienter und klarer Sieg für uns. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Innenverteidiger-Duo, das das erste Mal zusammenspielt, so eine Partie runterspielt. Es freut mich extrem, wie es die zwei gemacht haben, ich bin da richtig stolz auf sie. Jetzt geht der Fokus relativ schnell auf das Spiel gegen Lille."