Wien – Die SPÖ will gegen ungesunde Ernährung bei Kindern ankämpfen und fordert strengere Maßstäbe bei Lebensmittelwerbung. "Kindern wird durch Werbung suggeriert, dass auch 'Dickmacher' gesund sein könnten. Dabei werden mit dem Großteil der Werbung, die Kinder im TV oder Internet sehen, Lebensmittel beworben, die zu viel Zucker, Fett und Salz enthalten. Hier müssen wir gegensteuern", forderte SPÖ-Konsumentenschutzsprecher Christian Drobits im Gespräch mit der APA.

Antrag eingebracht

Drobits hat dazu Anträge im Parlament eingebracht. Darin fordert er als ersten Schritt eine Erweiterung der freiwilligen Werbebeschränkungen der Lebensmittelhersteller, um zumindest die Empfehlung der Nationalen Ernährungskommission umzusetzen, die Richtlinie für Lebensmittelwerbung bei Kindern herausgegeben hat. Weiters soll der österreichische Werberat die an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel jährlich prüfen und an die Regierung berichten. Zudem soll ein systematisches und regelmäßiges Monitoring durch eine Behörde – etwa AGES oder GÖG – eingerichtet werden.

Selbstverpflichtung

Österreich habe im Gegensatz zu anderen Ländern, wie etwa Slowenien oder Portugal, auf eine Selbstverpflichtung der Medienwirtschaft gesetzt und es verabsäumt, verbindliche Vorgaben zu machen. "Wenn alles nicht ausreicht, bin ich dafür, dass eine gesetzliche Regelung für an Kinder gerichtete Werbung geprüft wird", so der SPÖ-Konsumentenschutzsprecher.

Corona habe zudem das Problem verschärft. Eine Studie der Universität Graz habe ergeben, dass Österreichs fast 350.000 Volksschüler durch die Covid-19-Pandemie innerhalb des ersten Jahres deutlich Gewicht zugelegt haben. "Wir können nicht länger tatenlos zusehen, dass Kinder durch Werbung verleitet werden, sich ungesund zu ernähren", so der Abgeordnete. (APA, 27.9.2021)