Aktuell kostet Mining rund 100 Terrawattstunden Strom im Jahr.

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Kryptowährungen sind massive Stromfresser. Der Grund: das sogenannte "Mining". Ein Unternehmen, das darauf spezialisiert ist, hat nun deswegen ein Kraftwerk im US-Bundesstaat Pennsylvania gekauft. Dadurch soll der enorme Bedarf effektiver gedeckt werden.

Konkret handelt es sich bei Bitcoin um ein dezentrales System – anstatt dass eine Institution prüft, ob Transaktionen fair ablaufen, tun das zahlreiche Rechner, die weltweit verteilt sind. Dabei treten diese gegeneinander an, wer zuerst eine Transaktion lösen kann, erhält im Gegenzug Bitcoin als Belohnung– daher der Name Mining. Da aber immer mehr Geräte und Bitcoin im Einsatz sind und Rechenvorgänge komplexer und komplexer werden, steigt auch der Energieverbrauch massiv an.

Kohlekraft

Das hat Unternehmen, die sich auf das Mining konzentrieren, dazu veranlasst, günstige Quellen für Strom zu finden. In manchen Fällen wie bei der Firma Stronghold Digital Mining bedeutet das, selbst Kraftwerke zu kaufen. Aufgrund des Bedarfs habe man sich dazu entschieden, ein Kohlekraftwerk zu erwerben. Man wolle überschüssige Kohle aus dem Bergbau verbrennen und die umliegenden Ländereien so davon befreien. Ein Prozess, der allerdings enorm klimaschädlich ist.

Hoher Verbrauch weltweit

Forscher des Zentrums für alternative Finanzsysteme der Universität Cambridge versuchen, den konkreten Energieverbrauch durch Bitcoin zu beziffern – und mit Vergleichen greifbarer zu machen. Ihr Ergebnis: Aktuell verbrauchen sie rund 100 Terrawattstunden jährlich für das Mining. Das entspricht etwa dem Energieverbrauch der gesamten Niederlande (110 Terrawattstunden). Die Schätzung variiert, Anfang des Jahres lag sie etwa bei fast 120 Terrawattstunden. Eine Besserung der Problematik ist nicht in Sicht, da die Wurzel in der Funktionsweise von Bitcoin liegt: Je wertvoller die Kryptowährung ist, desto lukrativer ist das Minen und desto größer der Andrang der Miner. (red, 27.9.2021)