Bewegte Bilder – für Kinder sehr verlockend, für Eltern immer schon eine schwierige Entscheidung in puncto Dosierung. Grenzenloser Konsum geht nicht, völliger Verzicht scheint auch eher unrealistisch. Dennoch fragen sich Eltern, vermutlich seit der Erfindung des Fernsehers: Wie lange sollen Kinder vorm Kastl sitzen dürfen, was sollen sie schauen dürfen und wie oft? Nun hat sich das Repertoire der Bildschirme erweitert. Neben dem Fernseher sind Computer und Handys – und damit Spiele, Youtube und Social Media – in die Haushalte eingezogen. Und noch immer stellen sich Eltern die Frage, wie lange, was und wie oft. Immer wieder wird mit Fingerzeig darauf hingewiesen, wie schlecht es doch sei, (zu) viel Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen, schlechtes Gewissen macht sich da mitunter in der verantwortungsvollen Elternschaft breit, will sie doch nur das beste für ihren Nachwuchs.

Am Handy vergeht die Zeit schnell – wie lange hängen Ihre Kinder am Smartphone?
Foto: APA/dpa/Tobias Hase

Endlich können Sie aufatmen!

Schlechte Konzentration, Verhaltensauffälligkeiten, schlechte Noten und Schlafprobleme werden gerne als Folgen langer Bildschirmzeit genannt. Und welche Eltern wollen das schon für ihre Kinder? Aus diesem Grund gibt es in vielen Haushalten Regeln, die oft täglich neu mit dem Nachwuchs verhandelt werden müssen und damit auch oft Grund für Streit und schlechte Stimmung sind. Endlich ist es damit vorbei. Eine Untersuchung von Forschern der University of Colorado lässt das elterliche schlechte Gewissen etwas kleiner werden, denn das Ergebnis zeigt, dass andere Faktoren, wie zum Beispiel der sozioökonomische Status, mehr Einfluss auf das Verhalten haben als die reine Bildschirmzeit. Außerdem seien womöglich die psychischen Probleme der Grund für vermehrte Bildschirmzeit und nicht umgekehrt, so die Forscher.

"Ich würde Eltern raten, nicht übermäßig besorgt darüber zu sein, wenn ihre Kinder ein paar Stunden pro Tag mit ihren Geräten verbringen", so John Hewitt, Leiter des Instituts für Verhaltensgenetik, leitender Autor der Studie und selbst vierfacher Vater. Aber dennoch treibt die Frage nach der Bildschirmzeit der Kinder viele Eltern um.

Wie handhaben Sie das?

Ist die Bildschirmzeit Ihrer Kinder geregelt? Wie schauen diese Regeln aus? Sind Handy, Computer und Fernsehen zwischen Ihnen und Ihren Kindern immer wieder einmal Streitthema? Sehen Sie nun die Bildschirmzeit aufgrund der Erkenntnisse der US-Forscher etwas lockerer? Und wie war das in Ihrer Kindheit! Tauschen Sie sich im Forum aus! (wohl, 29.9.2021)