Die erste Stufe des U2/U5-Projekts ist bereits in Bau.

Foto: Christian Fischer

Wien – Wo die U2 sowie die neue U5 in der nächsten Ausbaustufe einmal hinfahren sollen, ist schon länger klar. Nun ist auch die Finanzierung der geplanten U2-Verlängerung bis zum Wienerberg sowie die U5-Fortsetzung nach Hernals geklärt: Wie bisher teilen sich Bund und Stadt Wien die Kosten. Das gaben Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) und Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) am Montag bekannt. Blümel sprach angesichts der Kostenteilung von einer guten Tradition. Das U2/U5-Gesamtprojekt kostet rund sechs Milliarden Euro.

An der ersten Ausbaustufe wird bereits seit Anfang dieses Jahres intensiv gearbeitet. Die U2 wird von der neuen Doppelhaltestelle Rathaus auf einer neuen Linienführung zum Matzleinsdorfer Platz verlängert. Die U5 übernimmt vom Karlsplatz kommend die bisherige Strecke der U2 und biegt beim Rathaus zum Frankhplatz (beim Alten AKH) ab. Die Eröffnung der U5 ist für 2026 vorgesehen, die U2 soll dann ab dem Jahr 2028 auf der neuen Strecke verkehren.

Neue U-Bahn-Doppelhaltestellen

Die nunmehrige finanzielle Einigung zwischen Bund und Stadt betrifft bereits die nächste U2/U5-Ausbaustufe. Die U5 soll neben dem Frankhplatz vier weitere Haltestellen bekommen: Über den neuen Öffi-Knotenpunkt Arne-Karlsson-Park, der künftigen U5/U6-Doppelhaltestelle Michelbeuern-AKH sowie der Station Elterleinplatz führt die neue, vollautomatische U-Bahn dann bis nach Hernals. Dort besteht eine Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn (Vorortelinie S45).Die U2 wird zunächst von der Abzweigung Karlsplatz über die Stationen Neubaugasse (Umsteigemöglichkeit zur U3), Pilgramgasse (Knotenpunkt mit U4) sowie Reinprechtsdorfer Straße zum Matzleinsdorfer Platz geführt. Hier hält auch die S-Bahn. Mit der zweiten Ausbaustufe geht es dann via Gußriegelstraße zum Wienerberg.

Für die erste U2/U5-Ausbaustufe wurden Anfang des Jahres Kosten in der Höhe von 2,1 Milliarden Euro genannt. Der weitere Ausbau in Richtung Hernals sowie Wienerberg soll dann weitere 3,7 Milliarden Euro ausmachen. Laut Blümel wurde eine eigene 15a-Vereinbarung geschnürt, die auch einen Kostendeckel sowie eine strenge Kontrolle der Ausgaben beinhaltet. Eröffnet werden könnten die neuen Strecken nach aktuellen Berechnungen zwischen 2032 und 2035. Einen Zeitplan gibt es laut Hanke aber noch nicht.

Insgesamt wird das Wiener U-Bahnnetz mit diesen Ausbauplänen um elf Kilometer erweitert. Zwölf Stationen, davon vier neue U-Bahn-Knoten, kommen dazu. Erwartet wird mit dem Vollausbau vor allem eine Entlastung der U3 und der U6 sowie der Straßenbahnlinien 6 und 43 und auch der Buslinie 13A. Vom Elterleinplatz soll es dann etwa mit der U5 möglich sein, in rund elf Minuten den Karlsplatz zu erreichen. Das wäre laut einer gemeinsamen Aussendung von Bund und Stadt doppelt so schnell wie heute.

U2-Teilsperre bis Herbst 2023

Das alles ist freilich noch Zukunftsmusik. Aktuell kann es für Öffi-Fahrgäste aufgrund der Bauarbeiten auch mühsam sein: So ist die U2 seit Ende Mai und noch bis Herbst 2023 zwischen Schottentor und Karlsplatz gesperrt. Nach dem Ende der Sperre ist die U2 temporär bis zum Jahr 2028 wieder auf ihrer alten Strecke unterwegs. Ab 2026 fährt zudem teils auf derselben Strecke bereits die neue U5. (krud, 27.9.2021)