Elke Kahr war Montagabend bei Armin Wolf in der "ZiB 2" zu Gast.

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Man merkt ihr an, dass sie keine ist, die sich selbst gern in den Mittelpunkt rückt. Das unterscheidet Elke Kahr von vielen anderen Politikerinnen und Politikern. Am Sonntag sorgte sie für ein politisches Erdbeben in Graz, am Montag ist die Grazer KPÖ-Chefin Elke Kahr zu Gast bei Armin Wolf in der "ZiB 2". "Fast erschrocken" habe sie nach dem Erfolg am Sonntag gewirkt, sagt Armin Wolf. Von diesem Schock ist Montagabend nichts zu bemerken: Schon einen Tag nach der Wahl habe der Alltag wieder Einzug gehalten, sagt Elke Kahr und stellt sich entspannt und authentisch den Fragen von Armin Wolf.

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Auf eine Diskussion über die Gräueltaten des Kommunismus will sie sich aber nicht einlassen – immer wieder betont sie ihre Rolle als Lokalpolitikerin. Und in dieser Rolle fühlt sie sich sichtlich wohl. Es sei natürlich wichtig, die Vermögenden und die großen Konzerne in die Verpflichtung zu nehmen, "aber das ist keine Aufgabe, die die Kommunalpolitik lösen kann". Das Amt der Bürgermeistern würde sie antreten, sie sei "den Menschen in der Verpflichtung", wolle aber mit allen Parteien sofort Gespräche aufnehmen und Bürgermeisterin aller Grazerinnen und Grazer sein.

Wolf vergleicht ihre Arbeit mit jener der Caritas. Für Kahr "eine Ehre". Wie viele sie gewählt hätten, weil sie Kommunistin sei, oder wie viel sie gewählt hätten, obwohl sie Kommunistin sei? "Wir begreifen uns als Kollektiv, wir sind konkret da für die Menschen." Sie pflege einen Stil, der hinhört, der versucht, die Probleme der anderen zu den eigenen zu machen. Und das mache sie schon lange. "Das könnte für viele der Grund sein, dass sie mir ihr Vertrauen geben, trotz KPÖ." (Astrid Ebenführer, 28.9.2021)