Jürgen Werner und der Lask gehen getrennte Wege.

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Linz – Jürgen Werner will nicht mehr zum LASK zurück. Das ehemalige sportliche Mastermind des Vereins gab am Dienstag bekannt, auch nach einem Freispruch oder dem Ablauf einer drohenden Sperre keine Gestaltungsfunktion mehr bei den Linzern zu übernehmen. Er könne sich mit jüngeren Entscheidungen des Clubs "absolut nicht identifizieren". Beim LASK zeigte man sich vom Vorpreschen des ehemaligen Vizepräsidenten überrascht – und ließ die Tür für eine Rückkehr offen.

Noch ist Werner mit einem laufenden Bundesliga-Verfahren konfrontiert. Nachdem eine am 18. Juni ausgesprochene 18-monatige Funktionssperre vor dem Protestkomitee nicht hielt, wurde der Senat 2 mit einer neuerlichen Entscheidung betraut. Werner wird vorgeworfen, mit den ÖFB-Statuten unvereinbare Paralleltätigkeiten als Funktionär ausgeübt zu haben. Ein Verfahren gegen den Club wegen angeblicher Verstöße gegen das Verbot des Dritteigentums an Spielerrechten (TPO-Verbot) wurde bereits im August aus Mangel an Beweisen als auch formalen Erwägungen eingestellt.

In einer lokalen Medien – wie den "Oberösterreichischen Nachrichten" oder dem "Volksblatt" – übermittelten Stellungnahme schrieb Werner nun: "Der LASK hat bereits einen neuen Sportdirektor gesucht und auch gefunden, und will auch vereinsseitig nicht mehr, dass ich in eine sportliche Gestaltungsfunktion zurückkehre. Somit ist das Kapitel für mich auch abgeschlossen."

Offene Türe

Der LASK teilte mit, dass er nach Werners Rücktritt und dem Urteil des Senat 2 gezwungen gewesen sei, sich neu aufzustellen. "Wir hätten es lieber mit Jürgen gemacht, aber er war gesperrt." Man verstehe Werners Enttäuschung. "Die Tür beim LASK steht weiter offen, wenn er seine Meinung einmal ändert. Wir verdanken ihm sehr viel." Mit Trainer Andreas Wieland und Radovan Vujanovic als Sportdirektor ist mittlerweile ein neues Führungsduo anstelle von Dominik Thalhammer am Werk. Thalhammer hatte zuvor offiziell beide Funktionen bekleidet.

Werner kann offenbar auch einige Entscheidungen der Vereinsführung nicht nachvollziehen, wie der 59-jährige, ehemalige Spielervermittler anmerkte, ohne ins Detail zu gehen. "Da ich mich mit vielen Entscheidungen und Vorgehensweisen der letzten vier Monate absolut nicht identifizieren kann, werde ich auch nach einem Freispruch oder dem Ablauf einer möglichen Sperre nicht mehr zum LASK zurückkehren", heißt es in dem Schreiben. Er gehe nach sieben grandiosen Jahren und vielen Erfolgen "mit Wehmut, vor allem, weil ausschließlich interne Querelen im Verein dazu geführt haben, dass es nun so gekommen ist". Dem LASK werde er als Zuschauer erhalten bleiben, schrieb Werner, der nach wie vor zur finanzstarken Gruppe "Freunde des LASK" zählt. (APA, 28.9.2021)