Auch Eva Rossmann hat in den letzten beiden Jahren außergewöhnlich viel Zeit daheim verbracht – und wie die meisten anderen Menschen einen erklecklichen Anteil davon vor dem Herd. Da sie jedoch gerne und gut kocht – immerhin ist sie bei Manfred Buchinger in die Lehre gegangen –, nutzte sie die Zeit, um mit ihrer Krimiheldin Mira Valensky ein Kochbuch zu schreiben. Und da es schwierig war, mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten, hat sie die Fotos auch selber geschossen.

Foto: Helga Gartner

Das Kochbuch richtet sich an Menschen, die wie Mira (und Eva) in den Kühlschrank schauen, sichten, was da ist, und daraus etwas Gutes kochen. In ihren ereignisreichen Krimis ermittelt die Heldin auch immer wieder außerhalb von Österreich, daher sind die Rezepte ebenfalls international. Sardische Kutteln, Vitello tonnato, Stifado oder Vietnamesisches Zimtfleisch stehen in trauter Eintracht beisammen. Miras Freundin Vesna hat Ćevapčići beigesteuert, traditionelle österreichische Gerichte wie Paprikahuhn oder Reisfleisch sind aber ebenfalls vertreten.

Eva Rossmann, No Stress – Mira kocht. Folio-Verlag, 2021. 248 Seiten / € 28
Foto: Folio Verlag

Für Fans der Mira-Krimis gibt es einen Überblick darüber, in welchem die Romanheldin – sie ist in ihrem Brotberuf Journalistin – welches Rezept gekocht hat. In den Kapitel-Einleitungstexten erzählt Rossmann, welche tragende Rolle zum Beispiel ein Schwein im Krimi "Gut, aber tot" spielt, oder verweist darauf, worauf bei Produkten geachtet werden soll. Doch im Wesentlichen macht die Autorin nicht viele Worte, sondern konzentriert sich auf das Wichtige: klare Rezepte, die ohne Stress nachgekocht werden können.

Ich habe mich für die Topfenknöderl entschieden. Sie sind unheimlich schnell zubereitet. Nur das Formen ist nicht ganz einfach, da der Teig sehr weich ist. Sie müssen aber auch nicht perfekt sein, und wer sich vor dem Knödelrollen scheut, kann einfach mit zwei Esslöffeln Nocken formen.

Mira serviert die Topfenknöderl mit marinierten Himbeeren, bei mir gibt es saisonal bedingt Zwetschkenröster. Das Rezept dazu habe ich aus "Die Welt im Einmachglas" von meiner Kollegin Ursula Schersch. Mein Zwetschkenbaum hat heuer überreich getragen, daher habe ich gleich mehr davon gemacht und eingekocht. Der Zwetschkenröster hält so gut ein Jahr.

Zutaten für 2 bis 3 Portionen

Topfenknödel:

  • 250 g Topfen (20 % Fett)
  • 1 Ei
  • 2 EL Gries (30 g)
  • 1 EL Öl (10 ml)
  • 1 EL Brösel (15 g)
  • Salz

Butterbrösel:

  • 40 g Butter
  • 50 g Brösel
  • 2 EL Kristallzucker (30 g)

Zwetschkenröster:

  • 1 kg reife Zwetschken
  • 100 g Zucker
  • Zimt

Für den Röster die Zwetschken waschen, entsteinen und der Länge nach vierteln.

Mit dem Zucker und dem Zimt vermischen und zwei Stunden Saft ziehen lassen.

Foto: Helga Gartner

Anschließend bei kleiner Hitze 5–10 Minuten unter häufigem Rühren köcheln lassen, bis sie weich sind.

Sie sollen nicht vollständig zerkocht sein und der Fruchtsaft leicht eingedickt.

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Für die Topfenknödel Ei und Öl mit dem Handmixer aufschlagen. Danach Topfen, Gries, Brösel und eine Prise Salz dazugeben.

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Zu einem homogenen Teig rühren. 30 Minuten bei Zimmertemperatur rasten lassen.

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In einer großen Pfanne die Butter schmelzen.

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Die Brösel und den Kristallzucker dazugeben und vorsichtig rösten, ...

Foto: Helga Gartner

… bis die Butterbrösel etwas Farbe bekommen.

Die Hitze abdrehen. Achtung, sie bräunen noch nach.

Foto: Helga Gartner

In einem großen Topf Wasser und 1 TL Salz aufkochen.

Kleine Knödel formen und einlegen.

Die Masse ist sehr weich, aber soll so sein.

Hitze aufs Minimum reduzieren und die Knödel 10 Minuten gar ziehen lassen.

Tipp: Einfacher ist es, mithilfe von zwei Esslöffeln Nocken zu formen.

Foto: Helga Gartner

Die Knödel mit einem Siebschöpfer aus dem Wasser holen und in den Bröseln wälzen.

Foto: Helga Gartner

Heiß mit Zwetschkenröster servieren.

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