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Teslas waren in mehrere Unfälle mit Einsatzfahrzeugen involviert. In allen Fällen soll der Autopilot aktiviert gewesen sein.

Foto: CULVER CITY FIRE DEPARTMENT/Via Reuters

Bereits elfmal waren Teslas mit aktiviertem Autopilot in Unfälle mit Einsatzfahrzeugen der US-Behörden verwickelt. Im Februar wurden sechs Personen – darunter fünf Polizisten – und ein Deutscher Schäferhund auf einer texanischen Autobahn schwer verletzt, als ein Fahrzeug mit 110 km/h ungebremst in die Gruppe raste. Die Beamten klagen den Elektroautobauer nun, berichtet "Heise".

"Tesla begeht systematischen Betrug, um den Aktienkurs in die Höhe zu treiben und mehr Fahrzeuge zu verkaufen, während es sich hinter Hinweisen versteckt, mit denen Fahrern mitgeteilt wird, dass sie sich nicht auf die Systeme verlassen können", heißt es in der Klagsschrift. Tesla wisse also, dass Fahrer die Werbung hören würden und glauben, dass sich die Fahrzeuge selbst steuern könnten, "was zu schweren Verletzungen oder zum Tod führen kann".

Nicht einmal über zwei Personen, die in einem vom Autopilot gesteuerten Fahrzeug einen Porno gedreht hatten, habe sich Tesla kritisch geäußert. Stattdessen kommentierte CEO Elon Musk die Geschehnisse amüsiert auf Twitter, wirft ihm die Klage vor.

Mehrere Untersuchungen und Kritik

Allerdings handelt es sich beim eingangs beschriebenen Unfall um keinen Einzelfall. Seit 2018 sind Tesla-Fahrzeuge elfmal in geparkte Krankenwagen und Polizeiautos gekracht, weshalb auch die US-Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit (NHTSA) Ermittlungen eingeleitet hat. In allen Fällen war der Autopilot eingeschaltet. Die NHTSA untersucht bei den Modellen S, X, 3 und Y aus den Jahren 2014 bis 2021 sowohl den Autopilot als auch die verkehrsunabhängige Geschwindigkeitsregelung.

In Kürze will Tesla die Betatests für das Full-Self-Driving-System (FSD) ausweiten und allen Kunden zur Verfügung stellen. Das führte zu Kritik der Chefin der Verkehrssicherheitsbehörde NTSB, Jennifer Homendy: Der Konzern müsse "grundlegende Sicherheitsprobleme" ausmerzen, sagte sie dem "Wall Street Journal". Dass das System überhaupt als Autopilot angeboten werde, sei "irreführend und unverantwortlich", da es in Wirklichkeit nur ein Assistenzsystem sei, das man immer im Blick behalten müsse. (red, 29.9.2021)