7.515 Kinder sitzen derzeit zu Hause und nicht in der Klasse mit ihren Kolleginnen und Kollegen. Der Grund dafür: Sie wurden von ihren Eltern zum häuslichen Unterricht angemeldet. Hauptsächlich dürften die Corona-Schutzmaßnahmen ausschlaggebend für die Abmeldungen vom Schulunterricht sein. Da es in Österreich keine Schulpflicht, sondern lediglich eine Unterrichtspflicht gibt, ist eine Abmeldung zum häuslichen Unterricht einfach nur der jeweiligen Bildungsdirektion zu melden, es braucht dafür keine Bewilligung. Und selbst die Regeln für den häuslichen Unterricht sind überschaubar.

So hat das Bildungsministerium zum Beispiel erlassen, dass ein Zusammenschluss zu sogenannten Lerngruppen nicht erlaubt ist, wie es bei einer kürzlich in Villach entdeckten mutmaßlich illegalen Privatschule der Fall gewesen sein dürfte. Am Ende jedes Semesters muss eine Externistenprüfung an einer von der Bildungsdirektion vorgegebenen Schule abgelegt werden. Fällt ein Kind bei der Prüfung am Ende des Schuljahrs durch, darf es im nächsten Schuljahr nicht mehr abgemeldet werden und muss die Schulstufe in einer Schule mit Öffentlichkeitsrecht wiederholen. Kritiker des häuslichen Unterrichts sehen vor allem die sozialen Aspekte des Schulbesuchs in Gefahr. Außerdem kritisieren sie, dass ein Schulabschluss der Eltern noch keine ausreichende Voraussetzung dafür ist, sein Kind zu Hause unterrichten zu können. Zudem seien die wenigsten Eltern ohne schulische Unterstützung und ohne zur Verfügung gestellte Unterlagen dazu in der Lage, ihre Kinder fundiert und gut zu unterrichten.

Wie stehen Sie dazu?

Oder sollte es eine Reform des häuslichen Unterrichts geben?

Welche Voraussetzungen sind Ihrer Meinung nach für einen gelungenen häuslichen Unterricht notwendig? Wie sollte dieser generell geregelt sein? Haben Sie selbst Erfahrung mit häuslichem Unterricht? (wohl, 29.9.2021)