Das erste E-Auto aus Österreich soll so gebaut werden, dass seine Teile einen zweiten Zyklus erleben können.

Foto: Alveri

Trotz großer Konkurrenz will das österreichische Start-up Alveri am E-Auto-Markt mitmischen. Das Team aus Oberösterreich will mit seinem Kombi "Falco" bereits 2022 einen ersten Prototyp auf der Straße haben, ein Jahr später soll das Auto in den regulären Verkauf gelangen.

Einsatz: Carsharing

"Falco" wird 4,75 Meter lang und soll über eine Reichweite von rund 590 Kilometern verfügen. Die Batterie wird mit einer Kapazität von 80 kWh geplant, das Ladegerät soll 250 kW bieten. Das Allradauto soll zudem vier Türen haben.

Konzipiert wurde das Auto laut den Firmengründern Ehsan und Jakob Zadmard – die Brüder kommen ursprünglich aus Afghanistan – für den Einsatz in Flotten und für Carsharing. "Mit dem Alveri Falco reaktivieren wir die Kombi-Form, die durch das Aufkommen der Crossover ein wenig in Vergessenheit geraten ist, im Alltag aber enorme Vorteile bietet", lässt Ehsan Zadmard in einer Presseaussendung wissen.

Die technische Basis für das Auto ist die externe Plattform eines Großserienherstellers. Als mögliche Partner werden VW, Canoo und Tesla genannt. Die Basis werde dann nur noch an die eigenen Vorstellungen angepasst, heißt es von Alveri. Für die Fertigung benötige man noch einen Partner, bevorzugt in Österreich. In beiden Fällen ist laut den Brüdern noch keine Entscheidung gefallen.

Einzigartig ist der Plan, dem Auto ein zweites Leben zu ermöglichen. Das Modell soll deshalb so konstruiert werden, dass es nach seinem ersten Lebenszyklus überarbeitet und als neues Produkt auf den Markt geworfen werden kann. "Wir denken schon bei seiner Konstruktion an den zweiten Lebenszyklus und wollen auf einer Plattform mehrere Fahrzeuggenerationen entstehen lassen", sagt Ehsan Zadmard. So soll etwa der Rohstoffbedarf langfristig stark reduziert werden.

In die Serienproduktion will man 2023 gehen. Der Preis soll zum Marktstart bei rund 50.000 Euro liegen. Alveri plant zudem ein eigenes Abomodell, bei dem man monatlich 490 Euro zahlt. Als Schlüssel für das Auto soll das Smartphone dienen – und nicht nur das: Auch als Tacho könnte das eigene Handy dienen. "Wir integrieren dein digitales Leben in unser Konzept", sagt Zadmard.

Mit dem weltweit ersten Laderoboter für E-Autos will man 2022 in Serienproduktion gehen.
Foto: APA/TU GRAZ/ROBERT FRANKL

Start-up aus Ried

Gegründet 2019, lag der Schwerpunkt der Firma immer auf E-Mobilität. Die erste App der Firma analysierte via GPS-Tracking das Fahrverhalten von Autofahrern oder gesamten Firmenfuhrparks und prüfte dabei, ob sich ein Elektrofahrzeug nahtlos in den Alltag integrieren ließe. Danach folgte eine Kooperation mit der TU Graz, die als Ergebnis den Alveri Charbo präsentierte. Der weltweit erste Laderoboter für E-Autos soll bereits 2022 in Serienproduktion gehen. (red, 29.9.2021)