Nehammer mit von der Leyen.

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Podgorica – Am Ende seiner zweitägigen Westbalkanreise hat Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Mittwoch am Flughafen in Podgorica EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu einem kurzen Gespräch getroffen. Diese vermittelt derzeit am Balkan nach den massiven Spannungen zwischen dem Kosovo und Serbien. In Belgrad hat von der Leyen am Abend ein Treffen mit Präsident Aleksandar Vučić geplant.

Die Kommissionspräsidentin besucht gerade die Westbalkan-Region, sechs Länder in drei Tagen stehen am Programm. Mittwochvormittag fand ein Gespräch mit dem kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti in der Hauptstadt Prishtina statt. "Es ist sehr wichtig, zu deeskalieren und an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um eine Lösung zu finden", sagte sie beim Treffen mit Kurti. Sie sei "sehr besorgt über die derzeitige Krise" mit Serbien. Am Nachmittag reiste sie nach Podgorica weiter, wo sie am frühen Abend Nehammer am Ende seiner Westbalkanreise vor seinem Abflug zurück nach Wien traf.

Migration

Nehammer berichtete im Anschluss von einem "wertschätzenden Gespräch". Thema sei Migration gewesen. Er habe die österreichische Situation dargelegt, berichtete der Innenminister. Rund 22.000 Asylanträge wurden heuer bisher in Österreich gestellt, der "Migrationsdruck steigt", sagte Nehammer. Einig sei man sich, dass die Balkanstaaten eine klare Perspektive für einen Beitritt in die EU benötigen.

Die Kommissionspräsidentin reiste im Anschluss weiter nach Belgrad. Auch gegenüber Vučić wolle sie deutlich machen, dass Dialog der einzige Weg sei, sagte sie. Die Spannungen zwischen Serbien und dem Kosovo hatten sich in den vergangenen Tagen massiv verschärft, was Befürchtungen vor einer gewaltsamen Eskalation nährte. Auslöser war ein Streit um die gegenseitige Anerkennung von Auto-Nummernschildern. (APA, 29.9.2021)