Wenn es nach ihr ginge, könnten die Unis mit 2G durch den Winter kommen: Rektorenpräsidentin Sabine Seidl.

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Endlich einmal den Hörsaal von innen sehen. In der Mensa auf andere Studierende treffen, gemeinsam lernen? Was pandemiebedingt in den vergangenen eineinhalb Jahren kaum möglich war, soll jetzt, mit Start des Wintersemesters, gelingen: So gut es geht, sollen die Vorlesungen und Kurse heuer vor Ort stattfinden.

Das ist nicht nur teuer, sondern auch aufwendig, einige heimische Hochschulen setzen daher lieber auf 2G statt 3G, wenn es um den Einlass für Studierende geht, heißt: Nur geimpfte und genesene Personen haben Zutritt, getestet zu sein reicht nicht überall aus.

In einer Erhebung der Universitätenkonferenz geben manche Unis sogar monatliche Zusatzkosten von bis zu 400.000 Euro an. Im Bildungsministerium wird argumentiert, die Mehrkosten seien bereits im Budget inkludiert. Vor- und Nachteil der Autonomie: Die Regeln dürfen zwar alle Hochschulen individuell gestalten, die Kosten müssen sie allerdings auch selbst tragen.

Extrawürste

Die Präsidentin der Universitätenkonferenz, Sabine Seidler, argumentierte in der "ZiB 2", warum jede Uni in Sachen Corona-Regeln eine Extrawurst brät. Das liege zum einen an den "sehr unterschiedlichen Anforderungen in den Lehrveranstaltungen". So seien etwa im künstlerischen Einzelunterricht andere Maßnahmen sinnvoll "als fürs Violinespielen oder in Labors". Auch aufgrund der unterschiedlich großen Lehrveranstaltungen mache es Sinn, "nicht alles über einen Kamm zu scheren".

Zahlen zur Impfbereitschaft des Universitätspersonals will das Bildungsministerium am Freitag vorlegen. Seidl geht davon aus, dass "80 bis 85 Prozent" der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits gegen Covid-19 immunisiert sind.

2G, viele Studierende

Wie Seidl zu einer generellen 2G-Regel an den Unis steht? "Ich denke, wenn wir sehr viele Studierende an die Universitäten zurückbringen wollen, dass wir 2G brauchen", erklärt die Rektorenpräsidentin dazu. Allerdings: "Das ist meine persönliche Meinung, nicht die Meinung der Universitätenkonferenz." Um so viele Studierende wie möglich zurückzubringen, hätten sich viele dafür entschieden, "halt 3G anzuwenden". (red, 30.9.2021)