Einmal mehr steht Facebook in der Kritik.

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Seit Wochen macht das "Wall Street Journal" Facebook das Leben schwer. In seinen "Facebook Files" veröffentlicht die Zeitung interne Dokumente des Konzerns, die das soziale Medium immer weiter in die Kritik rücken. So auch in einem aktuellen Bericht, der offenlegt, wie Facebook sich jüngeren Menschen annähern möchte. So habe der Konzern ein spezielles Team aufgestellt, der Kinder untersuchen soll und einen Weg finden, die Zielgruppe zu monetarisieren. Konkret wurden speziell Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren ("Tweens") als "wertvolles, aber unergründetes" Publikum identifiziert. In einem anderen Papier heißt es, dass vor allem Treffen zwischen Kindern, um miteinander zu spielen, ein Weg sein könnten, um das Wachstum des Unternehmens zu steigern.

Immer weniger Jugendliche

In einem Papier aus dem März 2021 gab man sich alarmistisch: Die "Anschaffung" jugendlicher Nutzerinnen und Nutzer würde sinken. Man verzeichne täglich 19 Prozent weniger User in dem Alter. Bis 2023 befürchtet man intern, dass es bis zu 45 Prozent weniger jüngere User geben wird. Jugendliche würden die Plattform als Ort für alte Menschen sehen. Facebook selbst wehrt sich gegen die Berichterstattung: Während die Wortwahl teilweise unsensibel gewesen sei, agiere man wie Konkurrenten auch und versuche, jungen Generationen zu gefallen.

Instagram für Kinder ausgesetzt

Zuvor war der Konzern für seine Erwägungen, eine Instagram-App extra für Kinder zu kreieren, in Kritik geraten. Die Berichterstattung führte dazu, dass die Firma ihre Version des sozialen Mediums nunmehr vorerst aussetzt. Man glaube zwar weiterhin, dass es richtig wäre, für sie eine spezielle Variante des Foto-Dienstes anzubieten, schrieb Instagram-Chef Adam Mosseri in einem Blogeintrag am Montag. Zunächst solle es aber ausführlichere Konsultationen mit Experten, Eltern und Politikern geben. "Instagram Kids" sei nie für Kinder jünger als zehn gedacht gewesen. (red, 30.9.2021)