"Jetzt die Psyche stärken" war das Thema bei "Stöckl Live" am Mittwoch.

Foto: ORF/Günther Pichlkostner

Noch bis Samstag widmet sich der ORF schwerpunktpunktmäßig der psychischen Gesundheit, die – wie im Teaser zu der Aktion zu lesen ist – in der "aktuellen Krise" zusätzlich gelitten hat. Damit gemeint ist die Corona-Pandemie, deren sozial und psychisch belastende Auswirkungen Mittwochabend, in der Talkshow mit Barbara Stöckl, einen wichtigen Stellenwert einnahmen – wenn auch nicht den exklusiven.

Zu Wort kam etwa– von Stöckl zur Primetime auf ORF 2 gekonnt moderiert – ein Bauer, der einen Burnout erlebt hatte. Er erzählte von einem ebenfalls betroffenen Berufskollegen, der dem überlastungsbedingten Erschöpfungszustand sogar einen Herzinfarkt vorgezogen hätte, um nur ja nicht als schwach und arbeitsscheu zu gelten. Eine seit 27 Jahre HIV-positive Frau schilderte, wie sie mithilfe ihres Pudels aus ihrer Depression fand. Und ein junger Sport journalist, der mit einer Angststörung kämpft, beschrieb, wie seine Probleme durch Corona reaktiviert wurden.

Hilfe suchen

Wichtig sei, sich in derlei Krisen rechtzeitig Hilfe zu suchen, sagten alle drei. Das war auch die Kernaussage der Sendung – für ein breites Publikum eine wichtige Botschaft. Erstaunlich dabei war nur, wie wenig Raum den Maßnahmen gegen eine weitere Verbreitung des zerstörerisch wirkenden Virus eingeräumt wurde. Dass die Probleme aufgrund von Ansteckungsangst und Isolation umso geringer ausfallen, desto mehr und desto rascher die Menschen sich impfen lassen – und je mehr bereit sind, Masken zu tragen –, kam in den eindreiviertel Stunden nur ein einziges Mal vor – aus dem Mund von Paul Plener, Leiter der Kinderpsychiatrie am Wiener AKH. (Irene Brickner, 30.9.2021)