In der am kommenden Mittwoch im Dorotheum anberaumten Design-Auktion gelangen Ausstattungsobjekte zur Versteigerung, die ein heimisches Stück Erfolgsgeschichte mit internationalem Radius dokumentieren: Sie stammen aus dem von Hans und Georg Bundy 1963 – ein Jahr nachdem sie die Friseur-Weltmeisterschaft in Amsterdam gewonnen hatten – in der Wiener Rotenturmstraße eröffneten Friseursalon, dem später noch zahlreiche weitere Standorte folgen sollten.
Begründet wurde das in mittlerweile vierter Generation von Pia Bundy (Bundy Bundy Exklusiv) geführte Familienunternehmen bereits 1919. Zur Ausstattung griff man damals nicht auf einen herkömmlichen Saloneinrichter zurück, wie ihr Vater Georg erzählt. Stattdessen entwickelte man gemeinsam mit dem Architekten Alfred Alembik ein Konzept, das den Salon in drei Fachbereiche unterteilte.
Legendäre TV-Kampagne
Bei den nun vom Dorotheum in Konvoluten zusammengefassten Objekten handelt es sich um das für die Kreativzone designte Mobiliar: sechs Hocker (1.500–2.200 Euro), Armlehnstühle, Schminktisch (1.500–2.200 Euro) sowie Konsole (1.000–1.500 Euro) mit jeweils zugehörigen Spiegeln.
1976 war der Salon in der Rotenturmstraße zu klein geworden und stand die Übersiedlung an einen größeren Standort, konkret in die Habsburgergasse, an. Nun sucht das von der Familie seit damals gehüteten Designmobiliar, das teils auch aus der legendären Gloria-TV-Werbekampagne bekannt ist, neue Besitzer.
Der Verkauf aus dem Privatfundus der Brüder steht in keinem Zusammenhang mit dem Insolvenzverfahren für einen Teilbereich des ursprünglichen Unternehmens (Bundy Bundy Style in, Bundy Bundy GmbH). (Olga Kronsteiner, 1.10.2021)