Am Frauenlauf im Wiener Prater 2021 kann man auch virtuell teilnehmen.

Foto: Asics Österreichischer Frauenlauf

Wien – Am kommenden Sonntag findet im Wiener Prater zum 33. Mal der österreichische Frauenlauf statt. Statt wie zuletzt mehr als 30.000 Teilnehmerinnen dürften es diesmal wegen Corona um die 15.000 sein. "Wir wissen immer noch nicht genau, wie viele vor Ort sein werden", erläuterte Veranstalterin Ilse Dippmann am Freitag bei einem Pressegespräch im Wiener Prater. Die kurzfristige Einführung des 2G-Covid-Konzepts hatte die Organisatoren vor eine große Herausforderung gestellt.

"Aber wir sind Veranstalter – wir leben dafür, zu veranstalten. Wir sind keine Absager", betonte Organisator Andreas Schnabl. Seit Mitte Mai laufen viele konkrete Vorarbeiten, zwölf Tage vor dem Lauf wurden die neuen Covid-Regelungen angekündigt. "Wie ein Tornado" habe das die Planungen durcheinandergewirbelt.

Dippmann sprach mehrfach von einer "total extremen Herausforderung". "Viele, viele Hürden" habe man bewältigen müssen. Und "Tag und Nacht" gearbeitet. So musste beispielsweise die Anmeldeseite kurzfristig komplett umprogrammiert werden, viele Interessierte aus ganz Österreich wandten sich mit konkreten Fragen an die Mitarbeiter.

Knapp vor der Absage

"Ich war noch nie so knapp davor, abzusagen", gestand Dippmann ein. "Die Situation war emotional wahnsinnig belastend." Viele persönliche Schicksale von Frauen, die gerne miteinander gelaufen wären und das nun regulär nicht tun können, gingen dem gesamten Team nahe. Aber man habe es geschafft, sich den geänderte Rahmenbedingungen anzupassen: Für die Abholung der Start-Unterlagen wurde ein Time-Slot-System aus dem Boden gestampft, eine Trennung des Starterinnenfeldes und eine komplette Neu-Organisation der Logistik vorgenommen.

Offener Brief

Am Freitag war Dippmann, die sich in einem offenen Brief vor einigen Tagen Luft gemacht hatte, augenscheinlich guter Dinge. Die Kombination aus einer virtuellen Teilnahme und der Veranstaltung im Prater scheint gut anzukommen. Die fünf oder zehn Kilometer können nun auf der ganzen Welt absolviert werden, interaktive Tools wie eine eigene App mit Motivation von der Veranstalterin persönlich versprechen ein "einzigartiges Erlebnis".

"Nach mehr als zwei Jahren findet nun also erstmals wieder ein reales Laufevent nur für Frauen und Mädchen statt", hieß es. Das Feedback sei bis dato "ausgesprochen positiv". Auch die Wetterprognose verspricht positive Rahmenbedingungen: Man darf mit sommerlichen Witterungsbedingen rechnen.

Mehr als 15.000 Laufbegeisterte aus über 70 Nationen sind angemeldet. "Sie laufen für Solidarität, Gemeinschaft sowie Empowerment", so die Veranstalter. Sie treten im fünf Kilometer, zehn Kilometer und Nordic Walking Bewerb an – diesmal mit mintfarbenen T-Shirts.

Zu den Top-Läuferinnen zählen Naomi und Victory Chepngeno (KEN), Diane Van Es (NL), Katharina Steinruck (GER) und die vielfache Staatsmeisterin Julia Mayer (AUT). Letztere gilt als derzeit schnellste Österreicherin und tritt im Fünf-Kilometer-Elite-Bewerb an. Vor drei Wochen hat die 27-jährige den heimischen Rekord über die zehn Kilometer verbessert. (APA, 1.10.2021)