Trainer Manfred Schmid hofft, dass die Austria-Verteidigung diesmal besser funktioniert.

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Wien – Die Austria will mit jugendlichem Elan den Platz in der oberen Tabellenhälfte der Fußball-Bundesliga vor der Länderspielpause absichern. Mit fünf Eigenbauspielern kämpften sich die Violetten zuletzt zum Erfolg in Hartberg und damit auf den fünften Rang vor. Insgesamt sind die Austrianer seit Anfang August in der Liga ungeschlagen. Am Samstag (17.00 Uhr) gastieren die Wiener auswärts beim WAC. Die Wolfsberger hadern bisher mit ihrem Saisonverlauf.

Im Vorjahr in der Europa League auf Reisen, war es die Austria, die den Lavanttalern im Europacup-Play-off die internationale Teilnahme verwehrte. Unter Trainer Robin Dutt gab es einen schlechten Saisonstart. Es folgten zwei Siege, nun ist der WAC erneut drei Runden sieglos. Die Austria ist bei zwei Zählern Vorsprung mittlerweile vorbeigezogen, am Wochenende könnten sich die Kärntner freilich wieder vor die Gäste schieben.

Dutt bemängelte zuletzt Konstanz im Spiel seines Teams, sah dabei aber – mit Ausnahme von Salzburg und Sturm Graz – Parallelen zu den anderen Mannschaften. "Es erwartet uns wie so oft in dieser Liga ein sehr ausgeglichenes Spiel. Austria Wien hat sich in den letzten Wochen sehr gut entwickelt", sagte der Deutsche. Klammert man das Play-off aus, haben die Lavanttaler gegen die Austria eine mehr als gute Bilanz: Fünf Siege und zwei Remis gab es bei nur einer Niederlage in den jüngsten acht Duellen.

Aktuell musste sich die Austria in der Meisterschaft zuletzt in der 3. Runde in Salzburg (0:1) geschlagen geben. Beim 4:3 in Hartberg wurde zum einen die Torflaute abgelegt, andererseits zeigte die Abwehr Schwächen. "In Wolfsberg dürfen wir defensiv nicht so viel zulassen, sonst wird es schwierig, dort zu gewinnen. Der WAC hat viel Qualität in der Offensive", sagte Manfred Schmid.

Viele junge Veilchen

Wirtschaftlich schwer angeschlagen, versucht die Austria aus der Not nun eine Tugend zu machen. Leonardo Ivkic (18), Muharem Huskovic (18) oder Matthias Braunöder (19) standen zuletzt in der Startelf. 23,9 Jahre war diese im Schnitt alt. Braunöder dürfte im Lavanttal im Mittelfeld erneut Vesel Demaku ersetzen, der mit einem Muskelfaserriss ausfällt. "Wir haben unserer Austria ein neues Gesicht verpasst: jung mit toller Mentalität und Charakter. Wir haben ein Team geformt, mit dem sich unsere Fans identifizieren können", sagte Schmid. Dass das mannschaftliche Gebilde Stabilität über einen längeren Zeitraum noch vermissen lässt, zeigte jedoch nicht nur das Hartberg-Spiel.

Hinter den Kulissen werkt die Austria weiter daran, die finanzielle Schieflage in den Griff zu bekommen. Am 15. Oktober müssen alle Bundesligisten ihren Jahresabschluss sowie einen Liquiditätsplan samt überarbeitetem Budget für die laufende Saison bei der Bundesliga vorlegen. Die Liga will die Jahresabschlussdaten dann Ende November veröffentlichen.

Schlager in Ried

Das Spiel zwischen "Fast-Absteiger" Ried und Aufsteiger Austria Klagenfurt ist nicht irgendeines. Der Vierte nach neun Runden empfängt im Innviertel den Dritten, das war zu Saisonstart nicht unbedingt zu erwarten. Klagenfurt-Coach Peter Pacult mahnte jedenfalls zu Ruhe. "Wir müssen mit beiden Füßen am Boden bleiben", sagte der 61-Jährige, dessen Ried-Pendant Andreas Heraf nicht nur nach einer Roten Karte zum Zuschauen verdammt ist.

Bei der 2:4-Niederlage bei der WSG Tirol wurde Heraf auf die Tribüne geschickt und für eine Partie gesperrt, vier Tage später kam ein ärztliches Sprechverbot aufgrund von Problemen mit den Stimmbändern hinzu. Heraf wird also nicht nur am Samstag von Co-Trainer Christian Heinle vertreten, er fällt wochenlang aus. Klagenfurts Spielanlage ist für ihn jedenfalls vergleichbar mit der seiner eigenen Truppe. "Sie treten sehr kompakt auf, stehen sehr tief, legen es auf Konter an und warten auf die Fehler des Gegners. Dabei sind sie sehr effizient", beschrieb Heraf, der einen Sieg aber als "klares Ziel" ausgab.

Mit der Klagenfurter Austria kommt allerdings eines der trefferfreudigsten Teams ins Innviertel, nur Sturm Graz (24) und Salzburg (23) haben mehr Tore erzielt. Fünf der 15 violetten Treffer gehen auf das Konto von Markus Pink, der beim jüngsten 4:0 in Altach seine Ladehemmung nach fünf Partien überwand.

Admira vs. Altach

Die Admira und den SCR Altach verbindet vor dem direkten Duell in der Südstadt die Hoffnung auf den Blick nach vorne. Im dicht gedrängten Feld ab Platz drei im Ranking geht jeder Sieg derzeit mit einer oft eklatanten Verbesserung der Tabellenlage einher. Altach wartet seit mittlerweile Mitte August auf ein Erfolgserlebnis. Die Admira konnte ebenfalls nur Teilerfolge verbuchen.

Die jüngsten Siege schafften beide Mannschaften ausgerechnet gegen Rapid. Die Altacher sind seit dem 2:1 gegen die Wiener in der 4. Runde allerdings sieglos, die Admira holte in Runde 7 auswärts alle drei Zähler gegen die Grünweißen. Zu Hause will Andreas Herzog nun aber endlich wieder jubeln. "Gegen Gegner, die in unserem unmittelbaren Bereich liegen, wäre es wichtig, dass wir die Heimspiele gewinnen", sagte Admiras Trainer. (APA, red, 1.10.2021)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zur 10. Runde der Fußball-Bundesliga am Wochenende (alle Spiele live auf Sky):

SAMSTAG:

SV Ried – SK Austria Klagenfurt (Ried, josko Arena, 17.00 Uhr, SR Kijas). Keine Saisonergebnisse 2020/21.

Ried: Sahin-Radlinger – Wießmeier, Reiner, Lackner, Plavotic, F. Seiwald – Stosic, Offenbacher – Satin, Nutz, Mikic

Ersatz: Haas – Meisl, Jovicic, Lercher, Pomer, J. Baumgartner, Chabbi, Valdir

Es fehlt: Ziegl (Sprunggelenksverletzung)

Fraglich: Bajic (Aufbautraining)

Klagenfurt: Menzel – Paul, Mahrer, Wimmer, Schumacher – Cvetko, Gemicibasi – Timossi Andersson, Greil, Rieder – Pink

Ersatz: Moser – Roberts, Jarits, Saravanja, Markelic, Maciejewski, Amanda, Hütter

Es fehlen: Blauensteiner, Miesenböck (beide Adduktoren), Gkezos (Knöchel), Moreira (nach Knöchel-OP), Pecirep (Muskelverletzung), Von Haacke (im Aufbautraining)

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Wolfsberger AC – FK Austria Wien (Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 17.00 Uhr, SR Ebner). Saisonergebnisse 2020/21: 3:2 (h), 5:3 (a); Europacup-Play-off: 0:3 (a), 1:2 (h)

WAC: Kofler – Dedic, D. Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer – Leitgeb – Peretz, Liendl, Taferner – Röcher, Baribo

Ersatz: Kuttin – Henriksson, Jasic, Schöfl, Sprangler, Stratznig, Vizinger, Dieng

Es fehlen: Gugganig (gesperrt), Wernitznig, Novak (beide verletzt)

Austria: Pentz – Ivkic, Handl, Mühl, Schoissengeyr, Suttner – Martel, Fischer, Braunöder – Huskovic, Djuricin

Ersatz: Helac – Teigl, Bejic, Keles, Grünwald, Jukic, Fitz, Ohio

Es fehlt: Demaku (Muskelfaserriss)

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FC Admira – SCR Altach (Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 17.00 Uhr, SR Grobelnik). Saisonergebnisse 2020/21: 2:4 (a), 3:1 (h), 1:0 (a), 1:1 (h)

Admira: Leitner – Zwierschitz, Brugger, Bauer, Lukacevic – Malicsek, Ebner – Ganda, Kerschbaum, Kronberger – Mustapha

Ersatz: Hadzikic – Schmiedl, Ostrzolek, Vorsager, Elmkies, Hausjell, Babuscu, Starkl

Altach: Casali – Bukta, Zwischenbrugger, Dabanli, Ndiaye, Edokpolor – Thurnwald, Haudum, Schreiner – Nuhiu, Bischof

Ersatz: Kobras – Netzer, Strauss, Tartarotti, Aigner, Mischek, Meilinger

Es fehlen: Reiter (Schambeinentzündung), Krizman, Prokopic (muskuläre Probleme)