Von den 233 wählbaren Kandidaten waren 26 Frauen.

Foto: EPA / NOUSHAD THEKKAYIL

Männer und Frauen wählten getrennt.

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Doha – Bei den ersten nationalen Wahlen in Katar ist keine Frau gewählt worden. Vorläufigen Ergebnissen zufolge beteiligten sich 44 Prozent der Wahlberechtigten an den Wahlen für zwei Drittel der Schura-Mitglieder, der Beratenden Versammlung. Um die 30 Sitze hatten sich 233 Kandidaten aus 30 Bezirken beworben, darunter 26 Frauen. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch waren Tausende Menschen von den Wahlen ausgeschlossen.

Die Schura hat 45 Mitglieder und steht dem Herrscher, Emir Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, zur Seite. Der Emir bestimmt 15 der Schura-Mitglieder. Das Gremium kann Gesetze beschließen sowie die Grundlinien der Staatspolitik und den Staatshaushalt billigen. Die Kontrolle über die exekutive Gewalt wie Polizei und Militär hat die Schura nicht. Auch die Wirtschafts- und Investitionspolitik des wohlhabenden weltgrößten Exporteurs von Flüssiggas unterliegt nicht dem Gremium.

Männer und Frauen wählten getrennt. Katars stellvertretender Ministerpräsident, Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani, hatte die Abstimmung vergangenen Monat als neues Experiment beschrieben. Er erklärte, die Schura könne nicht erwarten, bereits im ersten Jahr die vollen Rechte eines Parlaments zu haben. (APA, 3.10.2021)