Bild nicht mehr verfügbar.

In New York City wird am Rande des Women's March am Samstag daran erinnert, dass unsichere Abtreibungen lebensgefährlich sein können.

Foto: REUTERS/Caitlin Ochs

Es war ein starkes Zeichen: Insgesamt 660 Protestmärsche fanden am Wochenende landesweit in den USA statt, um das Recht auf Abtreibung einzufordern. Die Angst vor Einschränkungen kommt nicht von ungefähr.

Seit September ist in Texas ein rigides Abtreibungsgesetz in Kraft, das Schwangerschaftsabbrüche nach der sechsten Woche auch in Fällen von Inzest, Vergewaltigung und auch dann, wenn der Fötus nicht lebensfähig ist, verbietet. Der Zeitrahmen ist ein schlechter Scherz – nach sechs Wochen wissen die meisten Betroffenen noch gar nicht, dass sie schwanger sind. Zwischen 85 und 90 Prozent der Abtreibungen werden erst danach durchgeführt. Das wissen die konservativen Gesetzgeber natürlich, sowohl in Texas als auch in anderen republikanisch geführten Bundesstaaten, wo das Gesetz als Vorbild gilt.

Abtreibungen sollen verboten werden, damit Babys leben können, argumentieren "Pro Life"-Unterstützer. Was Schwangerschaftsabbrüche wirklich verhindern würde, wären ein kostenloser Zugang zu Verhütungsmitteln sowie bessere Bedingungen für Elternschaft, etwa längere und bezahlte Karenzzeit oder sichere Kinderbetreuungsplätze.

Verbote hingegen verhindern keine Abtreibungen, sie drängen Schwangere nur zu illegalen Eingriffen, machen sie gefährlicher. Betroffene mit genug Geld reisen in andere Bundesstaaten, wo Abtreibungen legal sind. Ärmere, vor allem Women of Color, müssen hingegen ihr Leben aufs Spiel setzen. (Noura Maan, 3.10.2021)