"Stranger Things" ist nur eine von vielen Eigenmarken, die sich für eine Umsetzung als Spieleserie eignen.

Foto: Netflix

In einem Brief an die Aktionäre geht der Streaminganbieter Netflix einmal mehr auf seine Expansionspläne in Richtung Gaming ein. Neben mehr Details, wie man in die neue Branche einsteigen will, wird versichert, dass für Spiele aus dem eigenen Haus den Kunden keine Zusatzkosten entstehen sollen.

Interaktives Medium

Netflix wolle in jedem Fall seine Ambitionen im Bereich der "Interaktivität" verstärken, wie das schon bei Serien wie Black Mirror: Bandersnatch oder den Spielen zur Serie Stranger Things gelungen ist. Aktuell sieht man sich allerdings nicht als Konkurrenz zu den großen Studios, sondern wolle vor allem im Mobile Gaming Fuß fassen.

"Wir sehen Spiele als neue inhaltliche Kategorie, ähnlich unseren Ambitionen zu Eigenproduktionen in Form von Serien und Filmen. Videospiele werden ein Teil des Netflix-Abos sein und deshalb keine Extrakosten für den Kunden verursachen."

Nach zehn Jahren auf dem Markt zeigt man sich zufrieden mit dem eigenen Portfolio, man wolle sich aber nicht auf den Erfolgen ausruhen. "Unsere Investitionen werden sich in allen inhaltlichen Bereichen erhöhen, schließlich wollen wir auch in unseren bereits etablierten Bereichen wachsen. Nach einer Dekade wollen wir aber mehr darüber lernen, wie unsere Kunden den Bereich Gaming wertschätzen", schreibt Netflix.

Große Ambitionen

Nachdem man sich in den vergangenen Monaten mit dem ehemaligen Electronic-Arts-Manager Mike Verdu und dem Entwicklerstudio Night School Kompetenz ins Haus geholt hat, will man die Gaming-Pläne offenbar zunehmend konkretisieren. In Polen wurden die bereits bestehenden Stranger Things-Spiele via App Netflix-Kunden kostenlos zur Verfügung gestellt, und in Statements betont die Firma immer wieder, wie sehr man neben den offensichtlichen Mitbewerbern wie Disney+ auch Spiele wie Fortnite als direkte Konkurrenz sehe.

Die Attraktivität des mobilen Gaming-Marktes ist unbestritten. Allein in den USA spielten im Jahr 2020 rund 156 Millionen Menschen auf ihren mobilen Geräten. Im Schnitt gibt jeder Kunde etwa 137 Dollar im Jahr für Spiele aus, was einen Umsatz von etwa 20,5 Milliarden Dollar ausmacht. Weltweit nimmt der mobile Gaming-Markt bereits rund 57 Prozent des gesamten Gaming-Marktes ein, Tendenz steigend. (aam, 4.10.2021)