Sie soll der Dreh- und Angelpunkt der Mobilitätswende werden. Wenn schon nicht von ganz Österreich, dann doch wenigstens von Wien. Die Moon City Vienna zieht bis Ende des Jahres an ihren permanenten (zumindest für die nächsten fünf Jahre) Standort in der Kärntner Straße. Das Konzept bleibt dabei gleich: E-Mobilität herzeigen, erklären und vermitteln.

So schaut der Mond von außen aus. Spaß, ist natürlich nur die Moon City auf der Kärntner Straße.
Foto: Porsche Austria

Zwar steckt hinter der neugegründeten Moon Power GmbH die Porsche Holding Salzburg, im Showroom der Moon City wird es aber nicht ausschließlich Fahrzeuge der Haupt- und Tochterspezies geben. Wenn der Flagshipstore im November auch für Besucherinnen und Besucher eröffnet wird, dürften zwei oder drei Audi e-tron auf sie warten. Auf ein "house of progress" soll man sich hier freuen dürfen. Weitere Marken sollen folgen.

Progress ist ein gutes Stichwort, immerhin will man bei Porsche oder Moon nicht den Pop-up-Store von der Mariahilfer eins zu eins umsetzen.

So sollen auch erstmals Probefahrten angeboten werden. Dazu sollen Teile der Tiefgarage neben der Wiener Staatsoper genutzt werden. Bis zu sechs Modelle der Volkswagen-Konzermarken werden dann auf Interessierte warten.

Porsche hat sich mittlerweile voll auf das Thema E-Mobilität ein geschossen. Das bewies nicht nur Holding-Geschäftsführer Wilfried Weitgasser, indem er sagte, der Elektromotor sei alternativlos. Das zeigte man auch mit der Auswahl der Fahrzeuge. Denn während TV-Moderatorin Andrea Schlager auf der einen Seite im aktuellen Porsche Taycan Cross Turismo vorfuhr, tuckerte Le-Mans-Sieger Ferdinand Habsburg mit einem elektrisierten Lohner-Porsche Mixte aus dem Jahr 1901 vor. Und drinnen: die vollelektrische Rennstudie Porsche Mission R, die der Konzern gerade erst auf der IAA vorgestellt hat.

Drinnen dann zwei wahre Hingucker: Porsche Mission R...
Foto: Porsche Austria

Die Bayern machen’s vor

Doch die Moon City soll nicht nur ein Ausstellungsraum für Autos, die sich eh kaum einer leisten kann, sein.

Denn im Grunde ist Moon ein E-Mobilitäts-Dienstleister. Weitgasser versicherte, man wolle die Ladeinfrastruktur in allen drei Sektoren angehen: zu Hause, am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum.

Passend dazu stellte Robert Steinböck, Leiter für Vertrieb, Produkt und Innovation, das Power-to-go-Ladekabel vor. Das soll die künftige Nutzung von Wallboxen obsolet machen. Denn mit dem Kabel soll auch bei einer herkömmlichen Steckdose eine Ladeleistung von 22 kW erzielt werden können. Zusätzlich soll die Sicherheit dank Temperatursensoren und ständiger Spannungsmessung garantiert sein.

...und Taycan Cross Turismo.
Foto: Porsche Austria

In Sachen E-Mobilität am Arbeitsplatz stellte man die Zusammenarbeit mit dem FC Bayern München vor. Der Rekordmeister hat vor kurzem seine Spielerflotte auf voll-elektrische Alternativen (Audi natürlich) umgestellt, also musste auch die Infrastruktur an der Säbener Straße, dem Trainingsgelände, daran angepasst werden. Weitgasser: "Jetzt können in der Garage der Säbener Straße 40 Elektroautos gleichzeitig geladen werden."

Ihren Namen verdankt die Moon City übrigens dem Lunar Roving Vehicle der Nasa, das 1971 erstmals auf dem Mond gelandet war und zum Einsatz kam. Vier elektrische Radnabenmotoren trieben damals die vier Räder unabhängig voneinander an – eine Technologie, die Ferdinand Porsche für den Lohner-Porsche bereits Anfang des Jahrhunderts entwickelt hatte. (Thorben Pollerhof, 17.10.2021)