Twitch ist die weltweit größte Plattform für das Streamen von Videospielen. Die großen Influencer sind mittlerweile Millionäre.

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Wie viel verdient man eigentlich als Streamer auf der Plattform Twitch? Die Frage wurde oft gestellt, aber nur selten von den jungen Content-Schaffenden beantwortet. Jetzt sorgt ein Leak dafür, dass die Zahlen öffentlich sind – und noch zahlreiche andere Daten.

9,6 Millionen

9,6 Millionen hat laut der aufgetauchten Liste der Streamer Critical Role in den letzten zwei Jahren auf der Streaming-Plattform verdient. Damit führt er die rund 10.000 Namen lange Liste an. Aber nicht nur die Auszahlungen und ID-Nummern der Streamer tauchen in dem 128 Gigabyte großen File auf, das ein anonymer Hacker am Mittwoch auf der umstrittenen Plattform 4chan veröffentlicht hat.

Neben verschlüsselten Passwörtern der Twitch-Nutzer findet sich auch der komplette Source-Code in dem File. Auch der Unity-Code für eine Chat-Software namens Vapeworld wurde gefunden, die auf dem noch nicht veröffentlichten Steam-Konkurrenten Vapor von Amazon basiert. Scheinbar ist hier eine größer angelegte Kooperation mit dem Onlinehändler geplant.

Laut dem Hacker soll das File nur das erste von mehreren sein, die er zu veröffentlichen gedenkt. Motivation für die Tat dürfte das schlechte Community-Management von Twitch sein. "Die Community ist eine giftige Jauchegrube, also wollen wir den Betrieb stören sowie die Konkurrenz im Online-Streaming-Markt fördern. Im ersten Teil veröffentlichen wir den Quellcode aus mehr als 6.000 Git-Repositories und alle Creator-Einnahmen von 2019 bis heute", schreibt der Hacker.

Toxische Stimmung

Schon länger muss sich Twitch von der aktiven Community Vorwürfe gefallen lassen, zu wenig gegen die toxische Stimmung auf der Plattform zu tun. Im September 2021 wurde deshalb von einigen Streamern zu einem 24 Stunden langen Boykott aufgerufen. Als Reaktion hat Twitch bisher nur mit einem Statement reagiert. "Wir wollen keine hasserfüllte Community, und wir wollen euch darüber informieren, dass wir täglich daran arbeiten, Twitch zu einem sicheren Ort für Content-Schaffende zu machen", hieß es damals. Es sei allerdings kein "simple fix", weshalb man die Community um Geduld bitte. (aam, 6.10.2021)