Wie Konkurrent Ryanair will auch Wizz weiter mit billigen Tickets um Marktanteile in Wien kämpfen.

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Wien – Die Billig-Airlines bringen sich in Wien wieder in Stellung. Vergangene Woche hat Ryanair-Chef Michael O'Leary der österreichischen Hauptstadt seine Aufwartung gemacht, um seine Pläne für den Sommer 2022 am Standort Schwechat vorzustellen. Mit fünf neuen Flugzeugen von Wien aus will die Lauda-Mutter ab dann neun neue Strecken ins Programm nehmen und insgesamt 90 Destinationen mit 19 Fliegern bedienen.

Auch die Konkurrenz aus Ungarn stockt ihr Angebot wieder auf, wie der seit Juni amtierende Präsident von Wizz Air, Robert Carey, am Donnerstag erklärte. Ab Juli 2022 will Wizz seine Flotte an der Basis Wien mit einem brandneuen Airbus A321 neo auf sechs Maschinen verstärken. Ab Dezember soll die Taktzahl bei den bestehenden Verbindungen – etwa nach Barcelona oder Tel Aviv – erhöht werden, zum anderen werden neue Routen nach Marrakesch (Marokko), Akaba und Amman (Jordanien) ins Programm genommen. Damit sollen 67 Routen in 34 Ländern von Wien aus angeflogen werden. Die ganze Crew müsse ab Dezember geimpft sein, sagt Carey.

Neue Maschinen

Derzeit hat Wizz in Wien fünf Airbus A321 stationiert – um zwei weniger als vor der Krise. Auch sie sollen durch modernere und umweltfreundlichere A321 neo ersetzt werden. Das Wizz-Management geht davon aus, dass man im Jahr 2022 gemessen an den Passagieren wieder auf Vor-Corona-Niveau zurückkehren wird. 2019 transportierte der ungarische Billigflieger 2,4 Millionen Fluggäste. Vollmundiger zeigte sich da jüngst Ryanair-Chef O'Leary: 2022 erwartet er ein größeres Passagieraufkommen als vor der Pandemie.

Für Beschäftigte der krisengeplagten Branche heißt die Erholung: Die Fluggesellschaften, die während der Krise Jobs abgebaut haben, suchen nun wieder Personal. Ryanair will 200 neue Jobs – 60 für Piloten, 120 für Kabinenpersonal und 20 für Techniker (derzeit sind hierzulande 450 Mitarbeiter beschäftigt) schaffen, auch bei Wizz finden Interessierte laut Carey an der Basis Wien (derzeit hat Wizz Air 190 Piloten und Flugbegleiter in Wien beschäftigt) Unterschlupf: Rund acht Piloten und 32 Beschäftigte in Bereich des Kabinenpersonals werden gesucht. Dass unter den Bewerbern und Bewerberinnen auch ehemalige AUA-Beschäftigte vorstellig wurden, kann sich Carey gut vorstellen, wie er sagt.

Preiskampf um Marktanteile

Wie Konkurrent Ryanair will auch Wizz weiter mit billigen Tickets um Marktanteile in Wien kämpfen. Derzeit liegt Wizz laut eigenen Angaben bei neun, Ryanair bei 17 Prozent – und die AUA bei knapp 50 Prozent. Was die Entwicklung der Ticketpreise betrifft, geht der Wizz-Air-Manager davon aus, dass die Schere bei Tickets zwischen Billigfluglinien und den Netzwerkairlines noch aufgeht. (rebu, 7.10.2021)