Mit eigenen Fernsehern gegen die wachsende Streaming-Konkurrenz. Ob dieser Plan aufgeht?

Foto: Sky

Die Bezahlfernseh-Plattform Sky will mit einem eigenen Fernsehgerät der wachsenden Konkurrenz von Streaming-Plattformen und Fernseh-Apps Paroli bieten. Die bisher zum Empfang der Sky-Programme erforderliche Set-Top-Box werde in das Gerät mit dem Namen "Sky Glass" integriert, sagte Sky-Chefin Dana Strong am Donnerstag in London. "Es funktioniert über WLAN, das heißt: keine Schüssel, keine Box und kein Aufwand." Alle Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Prime oder Disney Plus wie auch herkömmliche Fernsehprogramme seien mit "Sky Glass" mit einer Fernbedienung oder über Sprachsteuerung empfangbar.

Sky, vor drei Jahren vom US-Kabelriesen Comcast für 40 Milliarden Dollar gekauft, kämpft mit den Streaming-Riesen um Marktanteile und begehrte Inhalte wie Serien und Sportereignisse. Auch Apple oder Kabelanbieter bündeln kostenpflichtige und -freie Medieninhalte.

Auswahl

In Großbritannien, wo zum Empfang von Sky bisher eine Satellitenschüssel nötig ist, soll der Flachbildfernseher vom 18. Oktober an in drei Größen und fünf Farben erhältlich sein. In Deutschland und Österreich ist die Markteinführung für Ende des nächsten Jahres geplant, wie Sky-Deutschland-Chef Devesh Raj in München sagte.

Die Fernseher können – ähnlich wie ein Smartphone – gekauft oder in das Sky-Abo integriert werden. Für das kleinste Gerät mit einem Durchmesser von 43 Zoll, das in Großbritannien für 649 Pfund angeboten wird, werden dort mit dem Abo 39 Pfund im Monat fällig, das größte (65 Zoll) kostet 1.049 Pfund oder 47 Pfund pro Monat. Die Preisstaffel für Deutschland stehe noch nicht fest, werde aber vergleichbar mit der in Großbritannien sein, erklärte Raj. In Deutschland und Österreich würden jedes Jahr rund sieben Millionen Fernseher verkauft, daran wolle Sky einen Anteil haben. (Reuters, 7.10.2021)