Alice ist 29, äußerst erfolgreiche Schriftstellerin, die nach einem Nervenzusammenbruch in einem Haus in einem kleinen Ort an der irischen Küste lebt. Dort lernt sie Felix kennen, der in einem Lagerhaus arbeitet, den sie irgendwann auf eine Lesereise nach Rom mitnimmt und der sich trotzdem nicht für Literatur interessiert.

Sally Rooney, "Schöne Welt, wo bist du", aus dem Englischen von Zoe Beck, Euro 20,60/352 Seiten, Ullstein-Verlag 2021
Foto: Ullstein-Verlag

Die Figur der Alice, das ist für Rooney-Fans nicht schwer zu erraten, trägt in "Schöne Welt, wo bist du", dem mittlerweile dritten Roman des irischen Literatur-Wunderkinds, auch eindeutig autobiografische Züge. Aber wer wie Rooney zur literarischen Stimme einer ganzen Generation wurde, muss das offensichtlich auch in einem Roman verarbeiten. Und so folgen wir Alice und Felix, aber auch Alices bester Freundin Eileen und deren Jugendfreund Simon in jenen Lebensabschnitt Ende zwanzig, in dem sich bekanntermaßen ganz entscheidende Dinge tun.

Sally Rooney erweist sich auch in ihrem dritten Buch wieder als virtuose Beobachterin ihrer eigenen Generation und als großes Talent in Sachen Intimität und Beschreibung von Sex. "Diese Autorin wird zu Recht so gehypt", lautet das Fazit von Podcast-Gast Ela Angerer, Schriftstellerin und "Lustprinzip"-Kolumnistin im STANDARD. (red, 8.10.2021)