Der französische Design-Tausendsassa Philippe Starck hat im Rahmen einer venezianischen Initiative für mehr Nachhaltigkeit eine solarbetriebene und nachhaltige Gondel entworfen. Seine "Dream of Winter Gondola" soll eine zeitgenössische Interpretation der traditionellen Ruderboote mit flachem Boden sein, die zu Venedig gehören wie die Tauben am Markusplatz.

Das Konzept soll eine Erkundung neuer Konstruktions- und Antriebsmöglichkeiten für die Gondel sein.
Foto: Philippe Starck

Starck, bekannt für seine Industrieprodukte, Haushaltsgegenstände, Möbel und zahlreiche Inneneinrichtungen für Hotels und Restaurants auf der ganzen Welt, entwickelte die Gondel, um "die Identität der italienischen Schönheit und des italienischen Erbes zu vereinen", wie er gegenüber Dezeen sagte. Die Gondel wurde für Venisia entworfen, ein Programm für Unternehmen an der Universität Ca' Foscari in Venedig, das Studenten und Venezianer zu kreativen Maßnahmen und Innovationsstrategien im Kampf gegen den Klimawandel inspirieren soll. Eine 3-D-Zeichnung der Gondel wird derzeit im Zentrum für strategische Innovation der Universität Ca' Foscari in Venedig ausgestellt.

Langlebig und nachhaltig

Der Designer hat sein visionäres Schinakel als Wintergondel mit einem kleinen Raum in der Mitte entworfen. Das Konzept soll eine Erkundung neuer Konstruktions- und Antriebsmöglichkeiten für die Gondel sein. Alle verwendeten Materialien sind langlebig, hochtechnologisch und nachhaltig.

Starck, der seit 50 Jahren auf der venezianischen Insel Burano lebt, stellt sich vor, dass die Gondel aufgrund der Langlebigkeit und Stärke des Materials aus laminiertem, gepresstem Bambus gebaut wird. Ein langlebiges und robustes Material, wie es heißt. Angetrieben werden soll die Gondel durch eine Mini-Elektroturbine. Diese bezieht ihre Energie über Solarzellen und einen Wasserkraftgenerator. Dies soll dem Gondoliere helfen, das Boot mit weniger Kraftaufwand anzutreiben, ohne dabei die für das Projekt erforderlichen Nachhaltigkeitsanforderungen zu vernachlässigen.

Um die natürliche Bewegung des Rumpfes der Gondel auszugleichen, stellt sich Starck vor, ein Gyroskop einzubauen – ein Gerät, das hilft, das Boot zu stabilisieren und unnötiges Schwanken zu vermeiden. "Ein kleines Gyroskop ist eine einfache Möglichkeit, die Stabilität zu kontrollieren, ohne zusätzliches Gewicht", meinte Starck gegenüber Dezeen. "Dieses Gyroskop wird durch eine Mischung aus Solarenergie und einer Rotationsturbine angetrieben, wenn der Gondoliere dies wünscht", fuhr er fort. Die Turbine könne zum Beispiel auch zur Stromerzeugung genutzt werden, wenn die Gondel nicht in Betrieb ist. (red, 8.10.2021)