Mit einer hohen Durchimpfungsrate könne man wie Dänemark oder Norwegen die Schutzmaßnahmen weitgehend aufheben, sagt Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres.

Nur etwas mehr als 60 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

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Wien – Nur rund 61 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Laut Experten ist das zu wenig, insbesondere angesichts der infektiöseren Delta-Variante. Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), fordert nun Steuererleichterungen für Geimpfte. Dieser Weg sei richtig, effektiv und zielführend, schrieb er am Freitag in einer Aussendung.

Politik soll über Höhe und Ausgestaltung entscheiden

"Jeder, der sich impfen lässt, leistet einen wichtigen Beitrag dafür, dass wir zurück zur Normalität kommen und wir uns weitere Lockdowns ersparen, die uns und unser Land teuer zu stehen kommen", sagt Szekeres. "Diese Bereitschaft sollte der Staat in der aktuellen Ausnahmesituation durch eine Steuererleichterung honorieren." Die Abwägung der Kosten für diese Maßnahme, die persönlichen Einsatz für das Gemeinwohl belohnt, gegen die Kosten für die wirtschaftlichen und sozialen Folgen weiterer Lockdowns oder länger andauernder Schutzmaßnahmen sowie der zusätzlichen Belastung für das Gesundheitssystem sollte klar für diese außergewöhnliche Maßnahme sprechen, so der ÖÄK-Präsident.

Höhe und Ausgestaltung der Steuererleichterung solle die Politik entscheiden. Szekeres verweist auf Studien und Umfragen, die zeigten, dass weitere Anreize auf Ungeimpfte motivierend wirken. "Wenn es uns gelingt, mit einer hohen Durchimpfungsrate nach den Beispielen Dänemarks oder Norwegens die Schutzmaßnahmen weitgehend aufheben zu können, dann würde sich die Investition auf jeden Fall lohnen", sagt Szekeres. (APA, 8.10.2021)