Windows 11 hat übrigens auch einen neuen Look.

Grafik: Microsoft

Microsoft ist ein echtes Kunststück gelungen. Obwohl Windows 11 eine Fülle an Neuerungen bietet, dreht sich die öffentliche Diskussion fast ausschließlich um ein anderes Thema: die mit der neuen Version einhergehenden Hardwareanforderungen. Sind diese doch dermaßen eng gefasst, dass sie von vielen derzeit genutzten PCs nicht mehr erfüllt werden.

Abhilfe

Doch es gibt einen Ausweg für all jene, die um jeden Preis auf Windows 11 aktualisieren wollen – und der kommt sogar direkt von Microsoft. In einem Supporteintrag verrät der Softwarehersteller, wie sich die Mindestanforderungen von Windows 11 aushebeln lassen. Ganz einfach macht es das Unternehmen bastelwilligen Nutzern zwar nicht, wer die Anleitung schrittweise befolgt, sollte aber in der Lage sein, die Änderungen selbst vorzunehmen.

Download

Voraussetzung ist zuerst das Herunterladen eines Windows-11-Installationsmediums. Über die integrierte Update-Funktion des Betriebssystems klappt der Trick nämlich nicht, es braucht also ein manuelles Update. Der passende Eintrag auf der verlinkten Seite nennt sich "Herunterladen eines Windows-11-Datenträgerimages (ISO)".

Anschließend muss das bestehende Windows-10-System passend vorbereitet werden. Dazu muss ein Eintrag in der Registry verändert werden, das geht so:

  • Zunächst wird der Registrierungseditor aufgerufen, das geht etwa über die Tastenkombination "Windows + r" mit nachfolgender Eingabe des Begriffs "regedit".
  • Anschließend wird der Schlüssel Computer\HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\Setup\MoSetup gesucht und geöffnet.
  • An dieser Stelle wird nun mit einem Rechtsklick über dem rechten Panel das Kontextmenü aufgerufen und die Funktion "Neu > DWORD (32-bit) Value" ausgewählt.
  • Beim folgenden Dialog wird dann der Eintrag "AllowUpgradesWithUnsupportedTPMOrCPU" erstellt.
  • Anschließend muss durch einen Doppelklick auf den neuen Eintrag noch der passende Wert auf "1" ins Feld "Value Data" eingetragen werden.

Anschließend kann die heruntergeladene Windows-11-ISO-Datei über einen Rechtsklick darauf und die Auswahl der Funktion "Öffnen mit > Windows Explorer" lokal eingehängt werden. Danach lässt sich der dort zu findende Punkt "Setup" aufrufen und somit das Upgrade starten.

Warnung, Warnung, Warnung

Doch bevor sich jetzt jemand sofort auf diesen Weg macht, muss explizit davor gewarnt werden. Denn eine gute Idee ist das nicht – stellt Microsoft doch klar, dass man für auf diesem Weg aktualisierte Systeme keinerlei Update-Garantie gibt. Wer Pech hat, könnte also in der Zukunft dann mit schweren Sicherheitslücken dastehen, für die Microsoft schlicht keine Aktualisierung mehr anbietet. Das Update auf Windows 11 könnte sich also zur Einbahnstraße entwickeln. Dazu kommt, dass Microsoft solche Systeme auch nicht aktiv supporten will, die Nutzer also bei gröberen Problemen – etwa mit nicht mehr offiziell unterstützter Hardware – auf sich gestellt sind.

Dazu kommt, dass Microsoft zwar im laufenden Betrieb selbst nicht überprüft, ob das eigentlich für Windows 11 vorgeschriebene "Trusted Platform Module" (TPM) wirklich vorhanden ist, andere Programme dies aber tun könnten. So läuft beispielsweise das Spiel Valorant unter Windows 11 nur, wenn ein solcher Chip aktiviert ist. Unter Windows 10 gibt es eine vergleichbare Prüfung hingegen nicht.

Windows 10

All dessen sollte man sich also bewusst sein, wenn man sich auf das Abenteuer eines manuellen Updates einlässt. Das bedeutet auch, dass es für die breite Masse an betroffenen Usern die wesentlich bessere Idee ist, auf Windows 10 zu verbleiben. Zumal die ältere Betriebssystemversion ohnehin noch bis Oktober 2025 mit Updates versorgt werden soll. (Andreas Proschofsky, 8.10.2021)