Die US-Botschaft in Berlin.

Foto: AFP / Odd Andersen

Berlin – Die mysteriösen Gesundheitsstörungen bei US-Diplomaten und Mitarbeitern des Geheimdiensts CIA weltweit haben einem "Spiegel"-Bericht zufolge nun auch deutsche Behörden alarmiert. Das Berliner Landeskriminalamt habe bereits im August im Zusammenhang mit dem sogenannten Havanna-Syndrom ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung gegen unbekannt eingeleitet, schreibt das Magazin am Freitag. Das habe ein Polizeisprecher bestätigt.

Akute Symptome

Hintergrund waren demnach akute Symptome bei mehreren Angehörigen der US-Botschaft in Berlin, die dem Muster des Syndroms entsprochen hätten. Grundlage der deutschen Ermittlungen solle Material sein, das die US-Regierung nach Berichten über die Berliner Vorfälle den deutschen Behörden übergeben habe.

Seit das Syndrom, das mit Beschwerden wie Kopfschmerzen und Übelkeit unbekannter Ursache einhergeht, 2016 erstmals in der kubanischen Hauptstadt Havanna aufgetreten war, haben weltweit Dutzende US-Diplomaten darüber geklagt. Nach CIA-Angaben waren rund 200 Vertreter der USA am Havanna-Syndrom erkrankt. Die USA haben den Verdacht geäußert, dass die Betroffenen mit Funkfrequenzen angegriffen worden seien und dass Russland hinter den Attacken stecke. Die Regierung in Moskau hat das zurückgewiesen. (APA, Reuters, 8.10.2021)