"Freier, unabhängiger und faktenbasierter Journalismus dient gegen Machtmissbrauch, Lügen und Kriegspropaganda", schreibt das Nobelpreiskomitee in seiner Begründung für den Friedensnobelpreis an zwei Aufdeckungsjournalisten, eine aus den Philippinen, einen aus Russland.

Nobel-Preisträger Dmitri A. Muratow
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Eine überaus wichtige Erinnerung in einer Zeit, da wachsender Autoritarismus und Tonnen von Desinformation die Arbeit seriöser Journalisten behindern und in Misskredit bringen. Auch durch die Schuld mancher Medien, die jetzt in der aktuellen Krise mit Gefälligkeitsberichterstattung und dubiosen Geschäftspraktiken auffallen. Allerdings – das Vertrauen in seriöse Medien, u. a. in den Standard, ist in der Corona-Krise gestiegen.

Pauschalkritiker(innen) werfen gern "die Medien" in einen Topf: Alle sind gleich korrupt, regierungsfromm, von linken Zellen verseucht, von Konzernen gekauft, you name it.

Doch "die Medien" gibt es nicht, es gibt seriöse, gewissenhafte, unabhängige, kritische – und die anderen. Es gibt solche, die nichts tun als "flood the zone with shit", und es gibt diejenigen, die ihren Job im Sinne der Demokratie, des Rechtsstaats und der Aufklärung machen.

Dann gibt es welche, die dafür ihr Leben riskieren. Dazu gehören die Nobelpreisträger Maria Ressa und Dmitri A. Muratow, die in autoritären Systemen arbeiten. Wir im freieren Europa können nur diese Courage bewundern – und versuchen, unseren Teil beizutragen. (Hans Rauscher, 8.10.2021)