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Helfer reinigen den von Öl verunreinigten Sand am Huntington Beach in Kalifornien.

Foto: AP / Paul Bersebach

Los Angeles – Die leckgeschlagene Öl-Pipeline vor der Küste Kaliforniens ist nach Angaben der Behörden vermutlich schon vor Monaten beschädigt worden. Jason Neubauer von der US-Küstenwache sagte am Freitag, Videos von der Unglücksstelle würden darauf hinweisen, dass die betonummantelte Rohrleitung vor längerem möglicherweise von einem Schiffsanker verschoben worden sei. Der längere Riss, aus dem vergangene Woche größere Mengen Öl ausgetreten waren, sei vermutlich erst später aufgetreten.

Die Betreiberfirma hatte die Pipeline zuletzt im Oktober 2020 mit einem Tauchroboter untersucht und für normal befunden. Die Beschädigung kann jederzeit danach entstanden sein, hieß es. Auch Stürme im vergangenen Winter könnten zusätzlichen Schaden angerichtet haben.

1.500 Helfer bei Säuberung

Die Ermittler wollen nun den Schiffsverkehr an dem Unglücksort bis zu einem Jahr zurück verfolgen. Zuletzt hatte dort auch der deutsche Containerfrachter "Rotterdam Express" geankert. Das Schiff steht nach Angaben der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd nicht mehr im Verdacht, an der Ölpest vor der südkalifornischen Küste beteiligt zu sein. "Die Ermittlungen wurden eingestellt", sagte ein Hapag-Lloyd-Sprecher am Freitag.

Der Küstenwache zufolge sind mindestens 93.000 Liter Öl aus der leckgeschlagenen Pipeline ausgetreten. Als "schlimmstes Szenario" nannten die Behörden eine Menge von rund 500.000 Litern. Die Säuberung des verschmutzen Meeres und der Strände im Bezirk Orange County dauerte an. Bis zum Wochenende soll die Zahl der Helfer auf 1.500 aufgestockt werden. Viele Strände sind gesperrt. (APA, 9.10.2021)