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Die Schlacht um neue Wege ist geschlagen, für alle Lösungen außer der Fortsetzung der Koalition auf Biegen und Brechen ging der grüne Daumen nach unten. Raider heißt jetzt Twix. Lasset die Medwedew-Festspiele beginnen! Die rauchenden Ruinen der Auseinandersetzungen mit der Opposition erkalten schon. Aus rauchenden Ruinen kann wieder Leben sprießen. Unter Wladimir Putin eher nicht, aber vielleicht unter Schattenkanzler Sebastian Kurz.

Riskant, aber notwendig

Aber zweierlei an diesen Entwicklungen ist nicht neu, sondern sattsam altbekannt: die Frauenrolle und die Opferrolle. Während über Letztere viel gesagt worden ist, ist der Fokus auf Erstere ein wenig untergegangen. Pamela Rendi-Wagner und Beate Meinl-Reisinger haben es also gewagt, Ansprüche zu stellen. Angesichts der drohenden 210 Millionen Werbebudget und Schredderfreudigkeit ist das tapfer, riskant, aber notwendig. Aber sie haben ein entscheidendes Problem: Sie sind für Erzeugung von Selfiedickpics ungeeignet. Zu wenig sei der Führungsanspruch gewesen, tönte es aus den sozialen Medien zurück.

Opferrolle in Führung

Am nächsten Tag, an dem die Opferrolle in Führung ging, lautete der Vorwurf bereits etwas anders: Zu viel Anspruch auf Macht habe man gestellt. Hier wird Schrödingers Politikerin schlagend: zu machtgeil und zu machtungeil zugleich. Hauptsache jedenfalls: immer falsch. Aber das könnte auch daran liegen, dass sie ihren Kanzler nicht liebten. (Julya Rabinowich, 11.10.2021)