Bilder, die in Italien für Aufregung sorgen.

Foto: EPA / MASSIMO PERCOSSI

Rom – Nachdem eine Demonstration gegen die Einführung der 3G-Pflicht für Arbeitnehmer in Rom von neofaschistischen Extremisten unterwandert und in Krawalle entartet ist, haben Linksparteien der Regierung und dem Parlament eine Petition zur Auflösung der rechtsextremen Partei Forza Nuova übergeben. Die Petition wurde vom stärksten italienischen Gewerkschaftsverband CGIL gestartet, dessen Hauptquartier in Rom am Samstag von den Rechtsextremisten verwüstet worden war.

Stärkste neofaschistische Partei

Der Antrag auf Auflösung der Forza Nuova wird von mehreren Linksparteien unterstützt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1997 wurde die Partei wiederholt beschuldigt, Gewalt gegen Einwanderer und die Polizei anzuwenden. Zusammen mit der Casa Pound ist sie die stärkste neofaschistische Organisation in Italien.

Die Büros der Gewerkschaft wurden komplett verwüstet.
Foto: EPA / MASSIMO PERCOSSI

Ministerpräsident Mario Draghi besuchte am Montag den CGIL-Sitz in Rom. Er überbrachte dem Gewerkschaftschef Maurizio Landini die Solidarität der Regierung. "Ich habe Draghi darauf hingewiesen, dass wir den Antrag auf Auflösung der faschistischen Kräfte stellen werden, wie es in der Verfassung vorgesehen ist. Eine Maßnahme, die wir für notwendig halten und über die laut Draghi in den kommenden Tagen beraten werden soll. Für uns ist das einer der Gründe für die Demonstration, die wir am Samstag in Rom gegen rechtsextreme Gewalt planen", erklärte Landini.

Zwölf Festnahmen, 38 verletzte Polizisten

Bei Zusammenstößen am Samstagabend, als Tausende in Rom auf den Straßen demonstrierten, wurden zwölf Personen, darunter der Anführer von Forza Nuova, Roberto Fiore, festgenommen und 38 Polizisten verletzt. Die römische Staatsanwaltschaft leitete zwei Ermittlungen wegen der Krawalle in die Wege. Diese brachen bei einer Demonstration gegen die für Freitag geplante Einführung der Pflicht zur Vorweisung des grünen Passes für Arbeitnehmer aus. Die Organisatoren der Veranstaltung bemängelten, dass die friedliche Kundgebung mit zehntausenden Menschen aus ganz Italien von Rechtsextremisten unterwandert worden sei. (APA, 11.10.2021)