Bunter Protest vor der Votivkirche: Pädagoginnen und Pädagogen wollen mehr Unterstützungspersonal und kleinere Gruppengrößen.

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Wien – Kleinere Gruppen, mehr Unterstützungspersonal und eine Ausbildungsoffensive. Das sind die wichtigsten Forderungen, die Pädagoginnen und Pädagogen privater Kindergarteneinrichtungen in Wien am Dienstag bei einer Versammlung im Votivpark erhoben.

5.000 Personen waren gekommen – ausgestattet mit Trillerpfeifen und vielen bunten Tafeln. Zu lesen war da etwa: "Ich kann gar nicht so schlecht arbeiten, wie ich bezahlt werde!" oder "Wenn meine Bezugspersonen ausgebrannt sind, kaufst du mir dann neue?"

Mit einer Betriebsversammlung und teils geschlossenen Einrichtungen gingen Pädagoginnen und Pädagogen am Dienstag in die Offensive, um die zahlreichen Mängel in der Elementarbildung aufzuzeigen.
DER STANDARD

Teilgenommen hat das Personal von Kinder in Wien (Kiwi), der Diakonie, der Kinderfreunde und der St.-Nikolaus-Stiftung. Hunderte Gruppen blieben bis Mittag geschlossen, betroffen waren zehntausende Kinder.

"Historischer Moment"

"Das ist ein historischer Moment, Schluss ist mit den braven Tanten", rief Gewerkschaftsvertreterin Karin Wilfingseder in die Menge. Dass der Bund vor einer Woche Neuverhandlung über die Finanzierung mit den Ländern zu den Kindergärten angekündigt habe, verzeichneten die Demonstranten als ersten Erfolg. Ebenso dass die Stadt Wien die Verdoppelung der Assistenzstunden in den Kindergartengruppen von derzeit 20 auf 40 Stunden ab September 2022 angekündigt habe.

Am Donnerstag geht der Protest weiter: Da trifft sich das Personal städtischer Kindergärten am Minoritenplatz. Ihm geht gegen den Strich, dass die Kindergärten Ländersache sind und daher unterschiedliche Regelungen gelten. Die Einrichtungen bleiben an diesem Tag geöffnet. (red, 12.10.2021)