Das Mühlviertel ist für sanfte Wanderungen ohne enorme Höhenunterschiede gut.

Foto: Mühlviertel Tourismus

Die mäandernde Große Mühl zieht in ihrem unteren Lauf viele Wanderer und Biker an.

Foto: Mühlviertel Marken GmbH / Hochhauser

Auf Schritt und Tritt begegnen Wanderer im Mühlviertel Granitfelsen.

Foto: Mühlviertel Tourismus

Von der Burg Schallenberg sind nur ein paar Mauerreste in einer Schlinge der Großen Mühl erhalten.

Foto: Christian Steingruber

Der Topograf Georg Matthäus Vischer fertigte Stiche von allen wichtigen Schlössern und Burgen in Österreich an – auch von der Burg Schallenberg, die damals schon eine Ruine war.

Stich: Georg Matthäus Vischer

Bei Kleinzell im Mühlkreis fließt die Große Mühl tief eingeschnitten in engen Schlingen durch ein steiles Tal, bevor sie in die Donau mündet. In einer dieser Schlingen stand ab dem 13. Jahrhundert die gar nicht so mächtige Burg der Schallenberger auf einem felsigen Hang. Der Zweckbau diente lediglich der Kontrolle eines Säumerwegs und des Schiffsverkehrs. Bereits im 16. Jahrhundert, nachdem die Hussiten im Mühlviertel gewütet und auch diese Burg zerstört hatten, setzte ihr Verfall ein. Heute ragen nur noch wenige Mauerreste aus dem dichten Wald.

Vom Stammsitz der Schallenbergs, dem Schloss im nahen Sankt Ulrich im Mühlkreis, ist auch nicht mehr viel übrig. Abgesehen von der Ortskapelle, die einst Schlosskapelle war, finden sich Überreste noch in der ehemaligen Schlosstaverne – dem jetzigen Wirtshaus St. Ura, das gerade einen neuen Pächter sucht.

Das Stammwappen der Adelsfamilie Schallenberg kann man übrigens auch im Gemeindewappen von Kleinzell bewundern, wo wir unsere Wanderungen beginnen.

Die Route: vom Ortszentrum nördlich auf einem Höhenrücken in Richtung Apfelsbach spazieren. Wer nicht auf dem kürzesten (Asphalt-)Weg gehen will, nimmt alternativ den schöneren Wanderweg Nr. 45; die Bundesstraße B127 queren, danach führt ein Waldweg hinab zur Großen Mühl und am Rand von Neufelden über eine Brücke ans nördliche Ufer. Nun führt die Route immer am Wasser entlang bis zu einer engen Schlinge der Großen Mühl mit der Burgruine Schallenberg auf der anderen Flussseite.

Wer die bescheidenen Überbleibsel der Ruine unbedingt aus allernächster Nähe sehen will, muss später über den Seltenhof in Edholz und einen Forstweg bis ans Südufer gehen. Der landschaftlich interessantere Weg bleibt aber am nördlichen Ufer und vorbei an Geiskirche sowie Schwarzer Kuchl, zwei auffälligen Felsformationen. Auf der Wildparkbrücke wird die Große Mühl schließlich überquert; beim "Bauer im Hof" passiert man einen alten Erdstall, der früher als geheimes Versteck diente. Von dort auf der ruhigen Straße zurück zum Ausgangspunkt. (Sascha Aumüller, 14.10.2021)

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