Franco Foda und das ÖFB-Team in der Abwärtsspirale: So kann es eigentlich nicht weitergehen.

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Wer ist Gerhard Milletich, und wie tickt er? Die erste Frage hat sich zumindest für Fußball-Österreich bis zu einem gewissen Grad vor wenigen Wochen beantwortet, als der Burgenländer zum ÖFB-Präsidenten gekürt wurde. Die zweite Frage steht im Raum. Am Sonntag tritt Milletich sein Amt an, gut möglich, dass er sich flott das Mäntelchen eines Machers umhängen will. Auch so gesehen wäre es keine Überraschung, wenn Franco Foda als Teamchef seinen Hut nehmen muss.

Sportliche Argumente für einen Wechsel auf der Trainerbank des Nationalteams gibt es auch nicht wenige. Mag sein, es genügt schon ein Blick auf die Tabelle. Nach acht Spieltagen der WM-Qualifikation liegt Österreich hinter Dänemark, Schottland und Israel an vierter Stelle, Siege gab's allein gegen die Färöer und Moldau. Etliche Auftritte waren richtig blamabel. In keinem einzigen Bewerbsspiel unter Foda hat Österreich ein besser klassiertes Team besiegt.

Stabilität gibt es – ab und zu – in der Defensive, das nützt insofern nichts, als offensiv kein Konzept auszumachen ist. Österreich tut sich furchtbar schwer, das Spiel zu machen, und steht gegen Stärkere, die einmal führen, prompt auf verlorenem Posten. Es ist im Wortsinn wunderbar, dass das Team trotz der völlig verpatzten Auftritte noch Chancen hat, über ein Playoff zur WM-Endrunde 2022 zu gelangen. Ein neuer Teamchef würde diese Chancen nicht mindern. (Fritz Neumann, 13.10.2021)