Die Intensivstationen werden voraussichtlich stetig mehr Corona-Patienten behandeln müssen.

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Wien – Das Covid-Prognose-Konsortium rechnet mit 248 Covid-Intensivpatienten in zwei Wochen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen wird kommende Woche rund 1.900 betragen, prognostizieren die Experten in ihrer dieswöchigen Vorschau. Seit einer Woche liegt die effektive Reproduktionszahl leicht über einem Wert von 1. Somit werden auch die Fallzahlen weiter leicht ansteigen.

Die Experten des Konsortiums rechnen damit, dass vor dem Hintergrund des erwarteten Einsetzens saisonaler Effekte in den nächsten Wochen eine Beschleunigung des Anstiegs wahrscheinlich ist. Österreichweit steigt die Belegung der Intensivstationen mit Covid-Patienten bis 27. Oktober von 10,4 auf 11,8 Prozent, vermuten die Wissenschafter.

Unterschiede zwischen Bundesländern

Auf Normalstationen erwarten sie am 27. Oktober 746 Covid-Patienten. Am Mittwoch benötigten österreichweit 213 intensivmedizinische Versorgung, auf Normalstationen wurden 652 behandelt. Die Inzidenz, die am Mittwoch 142,3 betrug, soll binnen einer Woche auf 152 steigen. Die Entwicklung in den Bundesländern ist dabei unterschiedlich. Die Spannbreite der Sieben-Tage-Inzidenz am letzten Prognosetag reicht von 64 in Vorarlberg bis 236 in Salzburg.

Vergangene Woche hatte das Konsortium seine Vorschau nachträglich korrigiert, zunächst war der Anstieg in den Spitälern zu hoch prognostiziert worden. Das sei unter anderem daran gelegen, dass es zwischen den Bundesländern deutliche Unterschiede gibt. So gab es bei den vergangenen drei Prognosen in Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark systematische Abweichungen. Während dort ein moderater Anstieg der Fallzahlen beobachtet wurde, insbesondere in älteren Bevölkerungsgruppen, kam es entgegen der bisher beobachteten Modelllogik zu keinem entsprechenden Anstieg auf den Intensivstationen, teilweise sogar zu einer leichten Reduktion.

Verweildauer kürzer als angenommen

Die Ursachen dafür sind noch unklar. "Aus rechtlichen Gründen können die Spitalsdaten nicht mit Daten zum Immunisierungsstatus verknüpft werden, weswegen der Einfluss der Impfungen auf die Belagsdauer nicht untersucht werden kann", erläutern die Wissenschafter.

Außerdem liegen neue Spitalsdaten für die Zeit bis 31. August vor, in der die infektiösere Delta-Variante des Virus dominant war. Dabei zeigte sich, dass sich die durchschnittliche Verweildauer auf Intensivstationen im Vergleich zu Alpha statistisch signifikant von etwa 13 auf acht Tage reduzierte. Überschätzungen der Verweildauer führen zu Unterschätzungen der täglichen Entlassungen und somit zu überhöhten Belagsprognosen, konstatierten die Experten. (APA, 13.10.2021)