Lisa Gadenstätter greift in der Dok 1-Reportage über Bastler, Pfuscher, Häuslbauer in ORF 1 selbst zum Vorschlaghammer.

Foto: ORF/Neuland Film

Bis zu 20.000 Einfamilienhäuser werden pro Jahr gebaut. 45,8 Prozent der Menschen hierzulande wohnen in einem Einfamilienhaus, in Deutschland sind es nur 26 Prozent, rechnet Lisa Gadenstätter in ihrer Dok 1-Reportage Bastler, Pfuscher, Häuslbauer in ORF 1 am Mittwoch vor. Es werden nicht nur immer mehr Einfamilienhäuser gebaut, sie werden auch immer größer. 180 Quadratmeter Wohnfläche sind derzeit die Regel, noch vor zehn Jahren lag die Wohnfläche bei 110 Quadratmetern. Gadenstätter hat sich angeschaut, wie es den Häuslbauern geht, und hat dafür ganz unterschiedliche Menschen getroffen. Mit großer Geduld und Leidenschaft saniert etwa Georg seit acht Jahren sein Haus – in Eigenregie und gemeinsam mit Freunden. Das Wissen hat er sich selbst angeeignet. Auch Claudia und Hans-Jürgen kennen mittlerweile viele Handwerkervideos, nach dem Konkurs der Baufirma kümmern sie sich selbst um Fliesen und Co.

Fertige Burg ohne fremde Hilfe

Gadenstätter ist auch in Kärnten mit Historiker Gerald unterwegs. Der Mittelalterfan erfüllt sich einen Kindheitstraum und baut in Friesach eine Burg. Und das ganz ohne moderne Bauhilfen. Da werden Steine geklopft, Materialien mit dem Pferdewagen transportiert. Fertig wird die Burg wohl erst in 30 Jahren, erzählt er. Wenn es um das Thema Häuslbauen geht, darf freilich der Pfusch nicht fehlen. Ohne Pfuscher am Bau könnten sich viele den Traum des Eigenheims nicht leisten. Ein Handwerker, der anonym bleiben will, erzählt, wie er zu seinen Nebenjobs kommt, auch sein Chef wisse davon. Wirtschaftsforscher Friedrich Schneider sagt dazu: "Der Pfusch in Österreich steigert unseren Wohlstand." (Astrid Ebenführer, 14.10.2021)