Ida kommt neben Nerd Benni zu sitzen. Aber das wird noch.

Leonine

Die Verfilmung von Schule der Magischen Tiere basiert auf dem ersten Band der Kinderbuch-Bestseller-Reihe von Margit Auer und setzt auf ein erprobtes Erfolgsrezept: An einer Schule gehen magische Dinge vor sich. Das klingt stark nach dem Prinzip J. K. Rowlings, doch statt eines Harry-Doubles ist in der ersten Verfilmung der Reihe ein rotbezopftes Mädchen namens Ida die Hauptfigur.

Es ist ihr erster Schultag, und sie landet auf der Schulbank neben dem unbeliebten Benni, einem Nerd mit Seitenscheitel. Schockverliebt ist Ida allerdings in Jo, der im Volksschul-Rocker-Look Mädchenherzen höherschlagen lässt. Alle erfüllen hier gleich einmal ein Klischee, das im Laufe des Films Risse bekommt.

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Damit sich die Klasse besser kennenlernt, hat die wunderliche Lehrerin Mrs. Cornfield (Nadja Uhl mit hochgezogener Augenbraue) magische Tiere vorgesehen. Für Benni gibt’s eine alte Schildkröte (toll gesprochen von Katharina Thalbach), für Ida einen Fuchs. Außerdem treibt in der magischen Schule ein "Oberklau" sein Unwesen. Die Detektivstory schweißt Ida, Benni und Jo nicht nur zusammen, sie bringt auch ihre Probleme zum Vorschein: Eigensinn, Leistungsdruck und Mobbing werden ernsthaft thematisiert oder in peppigen Kindersongs – mit Rap-Einlage der Schildkröte – aufgelöst.

Optisch orientiert sich Gregor Schnitzlers Verfilmung neben den Potter-Filmen am Hochglanz von Bibi & Tina. Die Farbpalette ist kräftig, an putzigem Dekor wurde nicht gespart, und Ida trägt unpassenderweise immer Lippenstift. Auch die anderen Kids kommen recht gestriegelt daher. Einige der Stereotype warten somit noch darauf, in den weiteren Filmen der Reihe demontiert zu werden, deren erste Verfilmung als etwas zu glattes, aber unterhaltsames Kindermusical daherkommt. (diva, 14.10.2021)