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Kaczyński gilt als starker Mann der polnischen Politik.

Foto: Reuters/Kacper Pempel

Warschau – Der Chef von Polens nationalkonservativer Regierungspartei PiS, Jarosław Kaczyński, plant laut einem Medienbericht den Rückzug aus seinem Amt als Vizeregierungschef. Kaczyński habe bei der Fraktionssitzung der PiS angekündigt, er werde seinen Regierungsposten Anfang kommenden Jahres aufgeben, meldete die Agentur PAP am Mittwoch unter Berufung auf Parteikreise.

Zur Begründung habe der 72-Jährige gesagt, er sei derzeit nur einmal die Woche in der Parteizentrale; dies sei für die Führung nicht ausreichend. Künftig wolle er sich mehr auf die Parteiarbeit konzentrieren.

Kaczyński gilt als starker Mann der polnischen Politik. Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Lech gründete er 2001 die PiS, deren Name "Recht und Gerechtigkeit" bedeutet. Lech Kaczyński kam 2010 beim Absturz der polnischen Präsidentenmaschine in Smolensk ums Leben.

Jarosław Kaczyński war von 2006 bis 2007 Regierungschef. Nach der erneuten Machtübernahme seiner Partei 2015 saß er zunächst als einfacher Abgeordneter im Parlament. Im Oktober 2020 übernahm er nach einer Regierungskrise das Amt des stellvertretenden Ministerpräsidenten. Er hat die Aufsicht über Innen-, Justiz- und Verteidigungsministerium. (APA, 13.10.2021)