41 Millionen Menschen stehen weltweit knapp vor einer Hungersnot. (Symbolbild)

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Berlin – Die Welthungerhilfe warnt vor einer Zunahme von Hungersnöten. Generalsekretär Mathias Mogge sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Wir sind dramatisch vom Kurs Zero Hunger bis 2030 abgekommen, denn der Hunger ist wieder auf dem Vormarsch." Aktuell hungerten rund 811 Millionen Menschen weltweit, 41 Millionen stünden kurz vor einer Hungersnot. "Der aktuelle Welthungerindex zeigt, dass 47 Länder noch nicht einmal ein niedriges Hungerniveau bis 2030 erreichen werden." 28 davon liegen in Afrika südlich der Sahara. Besonders dramatisch sei die Lage in Somalia, dem Jemen, Afghanistan, Madagaskar und dem Südsudan.

Die Welthungerhilfe stellt am Donnerstag den sogenannten Welthungerindex 2021 vor. Der internationale Bericht ermittelt die weltweite Hungersituation und soll zeigen, wo Fortschritte zu verzeichnen sind und in welchen Ländern der größte Handlungsbedarf besteht.

Kriege als Hungertreiber

"Die Welthungerhilfe fordert politische Initiativen, um die Konflikte weltweit einzudämmen, finanzielle Anstrengungen, um den akuten Hungersnöten zu begegnen", sagte Mogge. Zudem seien auf der bevorstehenden UN-Klimakonferenz in Glasgow verbindliche Vereinbarungen zur Bekämpfung des Klimawandels nötig.

Die Ernährungslage verschlechtere sich wegen der vielen verschiedenen Krisen. Mogge nannte Kriege und Konflikte, den Klimawandel sowie die Folgen der Corona-Pandemie. Gewaltsame Konflikte hätten in den vergangenen Jahren wieder zugenommen. Sie seien einer der größten Hungertreiber. "Wo Krieg herrscht, werden Ernten, Felder sowie Infrastruktur zerstört und fliehen Menschen aus ihren Dörfern." (APA, 14.10.2021)