Sprüche wie diese finden sich auf Free Cards zum Mitnehmen in Lokalen, in Fitnesscentern oder Studierendenheimen.

Österreich impft

Um die Impfkampagne bei den Jugendlichen anzukurbeln, setzt das Bundeskanzleramt neuerdings auf Augenzwinkern. Die neuen Werbesujets sollen die Jungen mit Reimen von einer Impfung überzeugen.

Alle Sujets beginnen mit den Worten: "Alle gehen in den Club". Danach wurde von der Werbeagentur Jung von Matt, die die kreative Abteilung von "Österreich impft" verantwortet, geschüttelt und gereimt, frage nicht.

Beispiele gefällig?

Österreich impft
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Österreich impft
Österreich impft

Weitere offizielle Slogans: Alle gehen in den Club, ...

  • "... nur nicht Murat, weil der keine Impfung hat."
  • "... nur nicht Klaus, weil sein Impfpass ist z'haus."
  • "... nur nicht Peter, der impft sich erst später."
  • "... nur nicht Branko, sein Impfpass ist blanko."
  • "... nur nicht Felix, der hält vom Impfen nix."
  • "... nur nicht Goran, denn Geimpfte haben Vorrang."
  • "... nur nicht Anke, die sagt zur Impfung nein danke."
  • "... nur nicht Jasmin, die muss ohne Impfung woanders hin."

Seit Montag im Umlauf

Das ist bei weitem nicht alles. Gedichtet wurde auch auf Elisabeth, Jula, Hülya, Irene oder Florica. Aus dem Bundeskanzleramt heißt es, dass bei den Namen zu den Reimen auf möglichst große Diversität geachtet wurde.

Die Werbesujets finden sich seit Montag auf sogenannten Free Cards, die etwa in Lokalen zur freien Entnahme bereitstehen. Außerdem gibt es Poster und Printplakate in Fitnessstudios oder Studentenwohnheimen. "Wir hoffen, dass hier auch die Clubs mitmachen", sagt ein Sprecher.

Seit dem Sommer verantwortet das Bundeskanzleramt die Impfkampagne "Österreich impft" inklusive Werbeschaltungen und Mediaplanung. Davor war das Rote Kreuz dafür zuständig, die Organisation verantwortet aber weiterhin die Website. Das Social Media Team von "Österreich impft" hat jedenfalls eine Fortsetzung – quasi eine zweite Welle – mit weiteren Sprüchen angekündigt.

Aktuell nur in Wien schärfere Regeln in Clubs

Der Inhalt der breiten Werbekampagne für die junge Zielgruppe ist insofern überraschend, als aktuell nur in Wien schärfere Zugangsregeln für die Nachtgastronomie, Discos und Clubs oder Barbetriebe sowie für Veranstaltungen mit mehr als 500 Besuchern gelten. In der Bundeshauptstadt ist der Zutritt seit Anfang Oktober nur noch Personen erlaubt, die geimpft oder genesen sind – die sogenannte 2G-Regel.

In allen anderen Bundesländern reicht vorerst weiterhin auch ein negativer Test zum Eintritt. Erst wenn die Grenze von 300 belegten Corona-Intensivbetten überschritten ist, gelten die Wiener Maßnahmen auch österreichweit. Aktuell sind die Zahlen in den Spitälern aber seit rund einem Monat weitgehend stabil. Derzeit sind keine 220 Corona-Intensivbetten belegt.

Bei den Impfungen ist jedenfalls gehörig Luft nach oben. Bei den 15- bis 24-Jährigen sind erst 56 Prozent vollständig geimpft – also nur knapp mehr als die Hälfte. Bei den 25- bis 34-Jährigen sind es mit knapp 60 Prozent nur etwas mehr. (David Krutzler, 14.10.2021)