Puls-4-Moderatorin und Redakteurin Alexandra Wachter wurde mit dem Walter-Rode-Preis ausgezeichnet.

Foto: Puls4 / Gerry Frank

Alexandra Wachter ist am Donnerstag mit dem Walther-Rode-Preis des Medienhauses Wien ausgezeichnet worden. Die Puls-4-Redakteurin und Moderatorin erhielt den Preis für ihre "sozial engagierte und zu Politik stets kritisch-distanzierte qualitätvolle Arbeit".

Den Preis habe sie ihrer Renitenz zu verdanken, sagte Wachter in ihrer Dankesrede: "Wäre ich in meinem Leben in den entscheidenden Momenten nicht renitent gewesen, würde ich heute nicht hier stehen. Denn wenn wir unseren Beruf und das, was uns als Journalistinnen und Journalisten ausmacht, verteidigen wollen, dann muss es unser Ziel sein, selbstbewusst und standhaft gegenüber Obrigkeiten jeglicher Richtung aufzutreten."

Weg von willkürlicher Inseratenverteilung

Zur aktuellen politischen Situation sagte Wachter, diese sei eine "Zäsur": "Wir müssen uns dafür stark machen, dass wir wegkommen von einer willkürlichen Inseratenverteilung durch die Politik, die anfällig für Korruption ist und müssen hin zu einer nach Qualitätskriterien verteilten Medienförderung. Es liegt an uns und an der aktuellen Regierung, die zeigen muss, dass es so, wie es gewesen sein soll und wie es durch Chat-Nachrichten gezeigt wurde, nicht weitergehen darf." Jeder Eingriff in journalistische Freiheit sei "der Anfang vom Ende unserer Republik wie wir sie kennen".

Kommende Woche erhält Wachter den Robert-Hochner-Preis der Journalistengewerkschaft.

Laudatio von Daniela Kraus

"(Alexandra) Wachter führt Gespräche, keine Machtkämpfe. Kommunikative Statusspiele verweigert sie. Von Macht lässt sie sich nicht beeindrucken. Sie schaut auf Gesprächspartner*innen nicht herab. Sie blickt nicht zu ihnen auf. Sie sucht Konflikte im Gespräch nicht, aber sie scheut sie auch nicht. Immer bleibt sie sachlich, freundlich, kritisch-distanziert – und hartnäckig. Mit jener Konsequenz, mit der sie nachfragt, geht sie auch ihren Lebensweg, lobte Presseclub-Concordia-Generalsekretärin Daniela Kraus die Ausgezeichnete.

Der von der Forschungsgesellschaft Medienhaus Wien mit 5.000 Euro dotierte Preis wird am 14. Oktober mit wissenschaftlich begründeter Laudatio verliehen. Der Preis steht für "qualitätvolle und vom tagespolitischen Opportunismus unbeeinflusste Haltung im Journalismus" im Andenken an den österreichischen Rechtsanwalt und Publizisten Walther Rode (1876–1934), dem ab 1928 ein weiteres Arbeiten in Österreich unmöglich war und dessen Bücher und Schriften im Faschismus verboten wurden. (red, 14.10.2021)