Die Journalistin Daphne Caruana Galizia wurde im Oktober 2017 ermordet.

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Brüssel – Der erste Daphne-Caruana-Galizia-Preis für Journalismus geht an das französische Reporter-Netzwerk Forbidden Stories für seine Recherchen zur Spähsoftware Pegasus. Am Donnerstag überreichte in Brüssel ein Mitglied der aus Journalisten und Vertretern der Zivilgesellschaft aus den 27 EU-Staaten bestehenden Jury den Preis an Sandrine Rigaud und Laurent Richard von Forbidden Stories.

Das Reporter-Netzwerk und Amnesty International hatten Medien aus zehn Ländern Dokumente über die Spähsoftware Pegasus zur Verfügung gestellt.

Diese Software des israelischen Unternehmens NSO Group kann unbemerkt auf Daten eines Telefons zugreifen und sie versenden. Eine im Juli veröffentlichte Recherche von 17 internationalen Medien hatte ergeben, dass mit Hilfe von Pegasus die Telefone von mindestens 180 Journalisten, 600 Politikern und 85 Menschenrechtsaktivisten in verschiedenen Ländern überwacht worden waren.

Preis in Gedenken an ermordete Journalistin

Den Preis verlieh das EU-Parlament in Gedenken an die maltesische Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia. Die 53-Jährige war 2017 auf Malta bei einem Bombenanschlag auf ihr Auto getötet worden. Sie hatte regelmäßig über Korruption, Geldwäsche und andere illegale Geschäfte in ihrer Heimat berichtet. Darin verwickelt waren nach ihren Recherchen auch Mitglieder der Regierung.

Der mit 20.000 Euro dotierte Preis soll nach Angaben des Europäischen Parlaments künftig jedes Jahr an Caruana Galizias Todestag, dem 16. Oktober, verliehen werden. (APA, AFP, 14.10.2021)