Millionen Menschen mussten vor dem Konflikt fliehen, wie dieser Mann in einem Camp in der jemenitischen Provinz Taiz vor einigen Tagen.

Foto: AFP/AHMAD AL-BASHA

Sanaa – Bei erneuten Luftangriffen der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition sind im Jemen 150 Huthi-Rebellen getötet worden. Bei dem Einsatz in Al-Abdija südlich der strategisch wichtigen Stadt Marib seien elf Militärfahrzeuge zerstört worden, erklärte die Militärkoalition laut einem Bericht der staatlichen saudi-arabischen Nachrichtenagentur SPA am Donnerstag.

Das Militärbündnis hatte bereits in den vergangenen vier Tagen zahlreiche Luftangriffe in der Provinz Marib geflogen, bei denen nach ihren Angaben mehr als 500 Rebellen getötet wurden. Die Zahlen sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen. Die Huthi informieren nur selten über Opfer in ihren Reihen.

Zehntausende Tote und Millionen Geflohene

Die ölreiche Provinzhauptstadt Marib ist die letzte Hochburg der Regierung im Norden des Landes. Die Kämpfe um Marib haben die humanitäre Krise im Jemen weiter verschärft, die nach Einschätzung der Uno die schlimmste auf der Welt ist.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Zehntausende Menschen wurden getötet, Millionen Menschen mussten flüchten.

Allein in der Provinz Marib wurden in diesem Jahr nach UN-Angaben mehr als 55.000 Menschen vertrieben. Die höchste Zahl an Binnenflüchtlingen innerhalb eines Monats wurde in Marib laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) im September mit knapp 10.000 Betroffenen verzeichnet. (APA, 14.10.2021)