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Und täglich grüßt die Kritik an Facebook.

Foto: Dado Ruvic / REUTERS

Generalstaatsanwälte von 14 US-Bundesstaaten wollen von Facebook wissen, ob prominente Impfgegner bei dem Onlinenetzwerk von einer Sonderbehandlung profitiert haben. In einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an Facebook-Chef Mark Zuckerberg beziehen sie sich auf Medienberichte, wonach das Netzwerk für bekannte Nutzer Ausnahmen bei der Durchsetzung seiner Inhalteregeln gemacht hat.

Das System, das dies möglich gemacht haben soll, heißt Crosscheck und bringt Facebook schon seit Wochen Ärger. Die Generalstaatsanwälte fragen nun, ob unter den prominenten Nutzern, für die es Ausnahmen bei Crosscheck gab, auch Impfgegner mit vielen Facebook-Abonnenten waren. Speziell interessieren sie sich für das sogenannte "Desinformationsdutzend". Das sind die wenigen Personen, von denen laut Analysen ein Großteil der Falschinformationen über Corona-Impfstoffe in den USA verbreitet wurde.

Widerspruch

Facebook hat stets betont, dass es konsequent gegen Falschinformationen über Corona-Impfstoffe vorgehe. Die Staatsanwälte verweisen jedoch auf Fälle, in denen Beiträge von Impfgegnern auf der Plattform geblieben seien – und wollen auch wissen, ob dabei finanzielle Überlegungen eine Rolle gespielt haben.

Das nun umstrittene Crosscheck-System wurde laut Facebook eingeführt, um Fehler beim Entfernen von Inhalten zu vermeiden. Dabei werden solche Entscheidungen in einigen Fällen einer zweiten Prüfung unterzogen – zum Beispiel um zusätzlichen Kontext oder andere Faktoren wie Nachrichtenwert zu berücksichtigen. (APA, 15.10.2021)