In Erwartung des Topspiels.

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5 Siege, 1 Remis, 1 Niederlage, 16 Punkte: Titelverteidiger Bayern München und Gastgeber Bayer Leverkusen haben vor dem Spitzenduell der 8. Runde die gleiche Startbilanz in der deutschen Fußball-Bundesliga vorzuweisen. Die Münchner wollen am Sonntag (15.30 Uhr) in der BayArena beweisen, dass das jüngste Heim-1:2 gegen Eintracht Frankfurt ein einmaliger Ausrutscher war. Die zweitplatzierte Werkself strotz nach fünf Pflichtspielsiegen in Folge nur so vor Selbstvertrauen.

"Leverkusen macht es unglaublich stabil, wir freuen uns auf ein echtes Spitzenspiel in der Liga", sagte Bayerns Trainer Julian Nagelsmann. "Ich habe Leverkusen jedes Jahr auf dem Zettel, weil ich finde, dass sie einen guten Blick für Spieler und einen qualitativ hochwertigen Kader haben. Wenn man sieht, wie jung die Spieler sind, ist das schon stark." Der neue Schweizer Trainer Gerardo Seoane hat seiner Truppe einen sehr ansehnlichen Offensivfußball eingeimpft und für Konstanz im Team gesorgt. Eines der Markenzeichen ist auch effizientes Pressing, acht der bisherigen 20 Saisontore erzielte der Club unmittelbar nach Ballgewinn.

Verändert

"Er hat eine klare Philosophie und lebt sie hier seit dem ersten Tag. Das Team versteht das und geht mit. Er erwartet von uns eine gute Mentalität, Teamgeist und eine Einheit. Dass wir die sind, dazu hat der Trainer sehr viel beigetragen", verlautete Leverkusens Mittelfeldspieler Kerem Demirbay. Auch Innenverteidiger Jonathan Tah ist begeistert: "Der Trainer hat viel verändert in der Kabine. Ich habe das Gefühl, dass sich etwas verändert – im positiven. Das beeindruckt mich."

Beide Teams haben sieben Gegentore kassiert, die Bayern, die zuletzt im 11. Pflichtspiel der Saison mit "Joker" Marcel Sabitzer erstmals verloren, haben dank Tordifferenz in der Tabelle knapp die Nase vorne. "Wir sind heiß darauf", fieberte Tah dem Anpfiff entgegen. Vergangene Saison hatten die Leverkusener nach zwölf Runden die Bayern als Tabellenführer empfangen und eine 1:2-Niederlage kassiert. Am Ende standen die Münchner oben und Bayer ging nur als Sechster durchs Ziel. "Beim letzten Mal sind wir etwas in ein Loch geraten. Ich bin sicher, dass uns das jetzt nicht passiert", so Tah. "Wir sind als Mannschaft gewachsen."

Heiland

Der einen Zähler zurückliegende Dritte Borussia Dortmund hofft im Heimspiel gegen Mainz auf das Comeback des am Oberschenkel angeschlagenen Topstürmers Erling Haaland, der zuletzt dreimal zuschauen musste. "Erling ist in einer Art integrativem Training. Wir werden sehen, wie es sich ausgeht und alles probieren. Aber die Zeit wird immer knapper", sagte BVB-Trainer Marco Rose. Sein Respekt vor dem Tabellenneunten und Arbeitgeber der ÖFB-Kicker Karim Onisiwo, Kevin Stöger und David Nemeth ist groß. "Es wird schwierig, sich gegen sie Chancen zu erarbeiten. Und selber brauchen sie nicht viel, um Tore zu machen", ist sich der Ex-Salzburg-Coach bewusst.

Der Vierte Freiburg will auch dank Unterstützung von Philipp Lienhart auch im achten Spiel unbesiegt bleiben. Der 25-jährige Innenverteidiger traf zuletzt beim 2:1 gegen die Hertha, verpasste allerdings das ÖFB-Nationalteam-Doppel wegen einer Zahn-OP. Hinter seinem Einsatz am Samstag zu Hause gegen Leipzig steht daher noch ein kleines Fragezeichen. Die nur achtplatzierten "Bullen" wollen mit Konrad Laimer nach zwei klaren Liga-Siegen den positiven Trend in der Meisterschaft fortsetzen. "Am Samstag ist ein sehr wichtiges Spiel für uns. Wir brauchen diesen Sieg, und wir brauchen die beste Leistung der Saison", forderte Leipzig-Trainer Jesse Marsch.

Hoffnung

Auch die von Adi Hütter gecoachte Borussia aus Mönchengladbach (Hannes Wolf) hat zuletzt zweimal gewonnen und hofft auf eine Fortsetzung der Serie zu Hause gegen Stuttgart. Die Frankfurter von Trainer Oliver Glasner wollen nach dem Coup bei den Bayern auch Hertha BSC in die Schranken weisen und den erst zweiten Ligasieg einfahren. Martin Hinteregger dürfte einmal mehr als Abwehrchef gefragt sein. Der Fünfte VfL Wolfsburg will einen Negativlauf von fünf sieglosen Pflichtspielen bei Christopher Trimmels Union Berlin beenden.

Die Österreicher-Filiale Arminia Bielefeld (Manuel Prietl, Alessandro Schöpf, Patrick Wimmer) tritt bei Augsburg (Michael Gregoritsch) an, für beide Teams geht es um wichtige Punkte im Abstiegskampf, wie auch für den Letzten Fürth im Heimspiel gegen den Vorletzten Bochum. Bereits am Freitag wurde die Runde mit der Partie Hoffenheim gegen den 1. FC Köln eröffnet. (APA, 15.10.2021)