Laut Empfehlung des Gesundheitsministeriums soll vorrangig der Impfstoff von Biontech/Pfizer zum Einsatz kommen: Schon jetzt beträgt der Anteil dieses Herstellers an den verimpften Dosen mehr als 90 Prozent.

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Wien – Das Land Steiermark hat am Freitag angekündigt, dass bereits ab der kommenden Woche die Corona-Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson gestoppt wird. Hintergrund dieses Vorstoßes ist auch eine aktuelle Empfehlung des Gesundheitsministeriums an alle Impfstellen in Österreich, vorwiegend den Impfstoff von Biontech/Pfizer namens Comirnaty zu verimpfen.

In einer Stellungnahme zum STANDARD heißt es aus dem Ministerium: "So ist die Empfehlung auch von praktischer und logistischer Seite, derzeit in erster Linie Comirnaty einzusetzen." Erklärt wird das dadurch, dass Comirnaty derzeit als bislang einziger Impfstoff für Erst-, Zweit- und auch Drittimpfung eingesetzt werden kann. Die impfenden Stellen seien dazu angehalten, sorgsam mit den Impfstoffen umzugehen, "die in vielen Teilen der Welt weiter absolute Mangelware sind".

Es gelte, Verwurf bestmöglich zu vermeiden. "Man muss bedenken, dass wir nach wie vor mit Mehrdosenbehältnissen arbeiten, die nach dem ersten Öffnen eine begrenzte und kurze Haltbarkeit haben", heißt es in der Stellungnahme.

Intervall bei Erst- und Zweitstich von Biontech nur 21 Tage

Von dieser Warte her ist die Empfehlung so zu verstehen, dass vorrangig nur noch der Impfstoff von Biontech/Pfizer eingesetzt werden soll. Damit sind Impfstellen auch angehalten, nicht mehrere verschiedene Impfstoffe anzubieten. Zumal gebe es laut Ministerium bei dem Impfstoff von Biontech/Pfizer "den Vorteil des Intervalls von nur 21 Tagen bei Erstimpfung, sodass ein ausreichender Schutz vor der Delta-Variante noch schneller gegeben ist".

Johnson & Johnson muss ausdrücklich verlangt werden

Der Impfstoff von Johnson & Johnson soll in Österreich nur noch "bei Personen eingesetzt werden, die diesen ausdrücklich verlangen". Hier sei aber auch die Wichtigkeit einer danach folgenden Auffrischungsimpfung vor Delta zu betonen – und zwar vorzugsweise mit einem mRNA-Impfstoff: also entweder Biontech/Pfizer oder Moderna.

Für Erst- und Zweitimpfungen könne weiterhin natürlich auch der Impfstoff von Moderna eingesetzt werden. Für Drittimpfungen ist nur der Impfstoff von Biontech/Pfizer empfohlen. Überhaupt keine Rede ist im Gesundheitsministerium mehr von Astra Zeneca.

Mehr als 90 Prozent der verimpften Dosen von Biontech/Pfizer

Biontech/Pfizer ist seit Anfang des Jahres Treiber der österreichischen Impfkampagne. In den letzten eineinhalb Monaten hat sich der ohnehin hohe Anteil dieses Herstellers an den verimpften Dosen aber noch einmal gesteigert: Am Donnerstag waren knapp 92 Prozent der verimpften Dosen von Biontech/Pfizer. 4,24 Prozent entfielen auf den zweiten mRNA-Impfstoff: jenen von Moderna. 3,59 Prozent der verimpften Dosen kamen von Johnson & Johnson. Von Astra Zeneca wurden nur 38 Impfdosen verimpft, das waren nur 0,34 Prozent. (David Krutzler, 15.10.2021)