Jakob Jantscher schoss Sturm zu drei Punkten.

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Graz – Sturm Graz hat als erster Verfolger den Abstand auf Tabellenführer Red Bull Salzburg in der Fußball-Bundesliga auf acht Punkte verkürzt. Die Steirer setzten sich am Sonntag zum Abschluss der Hinrunde des Grunddurchganges in der Merkur Arena gegen Ried mit 1:0 (1:0) durch und kehrten damit nach zwei Pflichtspielniederlagen auf die Siegerstraße zurück. Der Polster der Grazer auf den Dritten WAC beträgt nach elf Runden bereits acht Zähler.

Hauptverantwortlich dafür war Jakob Jantscher (32.) mit seinem sechsten Saisontor. Die Hausherren durften sich vor 8.109 Zuschauern über eine gelungene Generalprobe vor dem Europa-League-Heimspiel gegen den spanischen LaLiga-Tabellenführer Real Sociedad am Donnerstag freuen. Da hoffen Jantscher und Co. im dritten Anlauf auf die ersten Punkte. Die Innviertler blieben in der Liga zum fünften Mal in Folge sieglos, nach dem 1:1 gegen Klagenfurt war Christian Heinle zum zweiten Mal als Vertreter des erkrankten Andreas Heraf als Coach an der Seitenlinie. Ried steht als Fünfter gut da, hat aber nur vier Punkte mehr als Schlusslicht WSG Tirol.

Dominante Grazer

Die Rieder konnten in Graz nur die Anfangsphase ausgeglichen gestalten, da ließ der Ex-Grazer Seifedin Chabbi auch die einzige gute Chance der Gäste infolge eines Affengruber-Fehlers aus (12.). Danach dominierte die Truppe von Coach Christian Ilzer klar das Geschehen, erarbeitete sich in der ersten Hälfte ein Plus von 13:2-Schüssen. Samuel Sahin-Radlinger entschärfte einen Gazibegovic-Weitschuss (14.), Jantscher schoss aus bester Position in die Wolken, da sich der Ball leicht versprungen hatte (16.), ein Abschluss von Stefan Hierländer wurde geblockt (23.) und bei einer Direktabnahme von Anderson Niangbo fehlte nicht viel (31.).

Eine Minute später war der Bann endlich gebrochen. Jon Gorenc-Stankovic und Kelvin Yeboah gewannen jeweils ihr Kopfballduell, Jantscher nahm sich den Ball auch noch mit der Schulter mit, ließ Constantin Reiner mit einem Haken alt aussehen und traf am aus dem Tor gekommenen Sahin-Radlinger vorbei ins Tor.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielgeschehen, Sturm blieb am Drücker, verabsäumte es aber, mit einem zweiten Treffer für klare Verhältnisse zu sorgen. Gregory Wüthrich köpfelte drüber (61.), Hierländer traf nur das Außennetz (78.), Manprit Sarkaria setzte den Ball drüber (89.). Trotzdem konnten sich die Hausherren für die 2:3-Niederlage in Hartberg unmittelbar vor der Ligapause rehabilitieren. (APA; 17.10.2021)

Reaktionen:

Christian Ilzer (Sturm-Graz-Trainer): "Es war ein sehr, sehr wichtiger, souveräner und hochverdienter Sieg. Wir hätten das Spiel schon bis zur Pause vorentscheiden müssen. Wir hatten über 20 Torabschlüsse, ich bin insgesamt mit dem heutigen Auftritt sehr zufrieden. Wenn einem aber das zweite Tor nicht gelingt, bleiben solche Spiele spannend. Demgegenüber haben wir insgesamt sehr wenig zugelassen. Chancen für ein höheres Ergebnis waren da, Ried hat aber auch eine sehr massive Restverteidigung. Wichtig ist, dass wir nach der Länderspielpause mit einem positiven Ergebnis begonnen haben."

Christian Heinle (Ried-Interimstrainer): "Es war das erwartet schwierige Spiel gegen eine Topmannschaft in Österreich. Sturm hat eine sehr hohe Qualität und hat in der ersten Halbzeit großen Druck gemacht. Wir waren da zu mutlos. Ab der 35. Minute war aber unser Spiel so, wie ich mir das vorstelle. In der Halbzeitpause war uns klar, dass, wenn wir nicht mutiger auftreten, untergehen werden. Wir hatten dann eine Chance von Nutz, wenn die reingeht schaut es vielleicht ganz anders aus. Insgesamt war es in der zweiten Hälfte ein sehr guter Auftritt, der Mut macht."

Fußball-Bundesliga (11. Runde):
SK Sturm Graz – SV Ried 1:0 (1:0)
Graz, Merkur Arena, 8.109, SR Jäger

Tor:
1:0 (32.) Jantscher

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic (66. Jäger), Affengruber, Wüthrich, Dante – Hierländer (83. Geyrhofer), Gorenc-Stankovic, Niangbo (66. Ljubic), Prass (76. Kuen) – Yeboah, Jantscher (76. Sarkaria)

Ried: Sahin-Radlinger – Reiner, Lackner (94. Mikic), Plavotic – Stosic (63. Bajic), Ziegl, Offenbacher, Wießmeier (70. Satin) – S. Nutz, Chabbi, Pomer

Gelbe Karten: Gazibegovic, Geyrhofer bzw. Reiner, Bajic